Nonstop Nonsens - Martin Jasper: Das
Schicksal ist eine
Wanderdüne
Zugegeben, das Wanderdünen-Epos aus der
Feder von Martin
Jasper über die ostpreußische Dichterin Agnes Miegel (newsclick.de
u. Braunschweiger Zeitung, 10.2.2011) klingt zunächst
irgendwie plausibel. Ein bißchen zu plausibel sogar, denn den Großteil
des
Artikels hat sich der Autor mit Halbwahrheiten oder schlichten
Falschmeldungen so
hingebogen, daß sich ein einheitliches Bild ergibt. Dazu ergänzt
er ein
besonders unvorteilhaftes Foto der Dichterin, selbstverständlich noch
grafisch
Nazi-braun (oder blutrot?) unterlegt - und fertig ist die
Horrorstory.
Alternative zum
Jasperschen Foto: Die
junge Agnes Miegel im Jahre 1901
Beispiele für Jaspers Wanderdünen-Nonsens:
"Sie blieb auch nach 1945 unbelehrbar" - Das
ist
schlicht falsch und wohl aus dem völlig einseitigen Artikel im
Laienlexikon
Wikipedia übernommen.
Tatsächlich äußerte Agnes Miegel in einem
Brief an ihre
spätere Biographin Anni Piorreck vom 31.8.1946 aus dem dänischen
Flüchlingslager
Oksböl all ihre Hoffnung auf ein gewandeltes, moralisch handelndes und
bescheidenes neues Deutschland: "... zum ersten Mal auch faßte ich
neuen
Lebensmut durch die Gewißheit, daß da für Euch Jüngere und Eure Kinder
aus
aller Unrast und aller Not dieser Zeit ein neues besseres Deutschland
aufwächst,
ein kleines armes, aber nicht verarmtes Deutschland, wo jeder Willige
seine
Arbeit und sein Brot finden wird .... Ach möchte sich für alle ein Weg
finden,
an dem Aufbau dieses bescheiden gewordenen Deutschlands mitzuarbeiten."
Sie war sich also gewiß, daß es ein "neues
besseres
Deutschland" geben würde. Klingt so eine "Unbelehrbare", lieber
Herr Jasper?
"Die Uneinsichtigkeit der Dichterin nach dem
Zusammenbruch" gab es gar nicht, Herr Jasper, und deshalb "erschließt"
sie sich auch nicht aus irgendetwas.
"Sie publizierte in rechtsradikalen
Blättern"
behauptet Jasper in Bezug auf die Nachkriegszeit. Die auch
international
bedeutendste Agnes-Miegel-Expertin, Frau Dr. phil. Marianne Kopp aus
Stadtbergen
hat diese Behauptung in einer Forschungsarbeit des Jahres 2010 gerade
vollständig
widerlegt.
Die Zeilen "Gott hat sein Antlitz abgewandt/
von
unserem Vaterland" aus dem Gedicht "1945" beziehen sich auf ihre
Trauer um die Menschenverluste und die Zerstörungen in Deutschland.
Was daran "ungeheuerlich" sein soll, ist
wohl nur
für Herrn Jasper erkennbar.
Auch die anderen Zitate sind in ähnlicher
Weise wahllos
zusammengestückelt und aus dem Zusammenhang gerissen. Gerade der
Zusammenhang
ist aber immens wichtig, Herr Jasper.
"Eine Sanddüne bietet nirgendwo Halt, ihr
gegenüber
gibt es letztlich nur den heldenhaften Untergang" - das sind Ihre
Worte,
Herr Jasper. Sie sind mit Ihrem Artikel selbst der Sanddüne erlegen.
Der
Untergang war allerdings alles andere als heldenhaft.
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Einzelnachweise,
Quellenverzeichnis
Vollständige
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Ausarbeitung: Detlef Suhr,
Agnes-Miegel-Str. 42, 26188 Edewecht
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