Aktuelles
über die Dichterin Agnes Miegel (1879-1964) von Detlef Suhr,
Pressesprecher der literarischen Agnes-Miegel-Gesellschaft e. V.
Münster: Agnes-Miegel-Straße bleibt erhalten
23.8.2012:
Schwere Niederlage für OB Markus Lewe
und
seine Auftragsgutachter von der Uni Münster: Alle Straßennamen in
Münster-Ost
behalten ihre Namen - sowohl die Agnes-Miegel-Straße als auch der
Stehrweg, der
Castelleweg und der Heinrich-Lersch-Weg. Das entschied die
Bezirksvertretung Münster-Ost
am Donnerstag, den 23.8.2012. Im Vorfeld hatten sich die Historiker der
"Kommission Straßennamen" Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer und Prof. Dr.
Alfons Kenkmann gravierende Fehler bei der Beurteilung der Namensgeber
umstrittener Straßennamen erlaubt.
Stadt Münster verwendet linksextreme Quellen
Auch die Internetseite Stadt
Münster: Straßennamen - Agnes-Miegel-Straße
ist gekennzeichnet durch
eine völlig einseitige Darstellung der Dichterin. Zudem werden
unseriöse Quellen angegeben, z. B. Texte linksradikaler Organisationen
- wie "Gruppe Conflict" oder "Antifa Erftstadt".
Juli 2012: Bedeutendstes Agnes-Miegel-Buch wieder
erhältlich
Im Jahre 2011 verweigerte
der
Ardey-Verlag aus Münster die weitere Verbreitung des Buches "Agnes
Miegel.
Ihr Leben, Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis zur NS-Zeit", die
bisher wohl beste Darstellung dieses Themas. Die bedeutendsten
Miegel-Kenner
weisen hier wissenschaftlich fundiert nach, daß man nicht von einer
"NS-Dichterin Agnes Miegel" sprechen kann. Die Verweigerung, das Buch
weiter zu verbreiten (nachdem bereits Hunderte von Exemplaren
ausgeliefert
worden waren) hing wohl mit der Umbenennungskampagne in Münster
zusammen.
Herausgeberin und Literaturwissenschaftlerin Dr. Marianne
Kopp verklagte daraufhin den Verlag wegen Vertragsbruches. Inzwischen
wurde in
einem Vergleich vor dem Landgericht Münster festgelegt, daß der Verlag
die zurückgehaltene
Restauflage unverzüglich freigeben und alle Rechte an der Vermarktung
des
Buches an die Herausgeberin zurückgeben muß. Der Verlag hat zudem den
Großteil
der Kosten der Rechtsauseinandersetzung zu tragen. Jetzt ist das
Buch wieder
erhältlich - und zwar direkt über die literarische
Agnes-Miegel-Gesellschaft,
Agnes-Miegel-Platz 3, 31542 Bad Nenndorf, T.: 05723-917317.
März 2012: Bürgerumfrage erbringt eindeutiges
Ergebnis für
die Beibehaltung des Namens. Für die Ortsunion St. Mauritz/ Münster-Ost
ist die
Bürgermeinung von entscheidender Bedeutung.
In einer Pressemitteilung der Ortsunion St.
Mauritz/
Münster-Ost vom 4.3.2012 heißt es:
Ortsunionsvorsitzender Walter von
Göwels: „Bürgerumfrage
zeigt, dass Mehrheit gegen Umbenennung von Straßen ist“
"Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass eine
deutliche Mehrheit von rund 58 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gegen
eine
Umbenennung von Straßen ist“, zieht Walter von Göwels, Vorsitzender der
Ortsunion St Mauritz/Münster Ost und Mitglied in der Bezirksvertretung
Münster
Ost ein erstes Resümee der aktuell veröffentlichten Ergebnisse einer
repräsentativen
Bürgerumfrage. Darin sollten die Befragten Stellung dazu nehmen, wie
mit den
von einer Kommission zur Umbenennung vorgeschlagenen Straßennamen
umgegangen
werden solle. „Die hohe Antwortquote bestätigt die Position der CDU,
dass
diese Frage nur nach einer breiten Bürgerbeteiligung und -information
entschieden werden kann. Auch wenn weder die suggestive Fragestellung
noch die
Veranstaltung für Münster-Ost unseren Vorstellungen entsprach, ist das
Ergebnis umso klarer“, unterstreicht Walter von Göwels. „Wir werden die
Ergebnisse in unsere weiteren Beratungen und die Entscheidungsfindung
einfließen
lassen. Von Beginn der Debatte haben wir immer betont, dass wir die
Bürgerinnen
und Bürger sehr ernst nehmen. Dieses Versprechen gilt.“
26.1.2012: Bei einer Diskussionsveranstaltung der
Straßennamen-Debatte
in Münster-Ost zeigte sich im Publikum sehr viel Unmut über die bisher
völlig
einseitige Darstellung jener Personen, nach denen die Straßen benannt
sind,
welche von den Historikern Thamer und Kenkmann für eine Umbenennung
vorgeschlagen wurden. Dazu gehört auch die Agnes-Miegel-Straße. Statt
mit dem
Publikum zu diskutieren, zogen es die Historiker vor, dieses zu
beschimpfen und
abzuqualifizieren. So bezeichnete Kenkmann sehr martialisch Publikum
und
Veranstaltungsort als "vermintes, umkämpftes Terrain" und bezichtigte
den Mitbegründer der Initiative Bürger gegen Umbenennungswillkür Herbert
Kober gar der "Verleumdung" - ein ungeheuerlicher Vorgang. Kober hatte
- wie viele andere Besucher - die
Einseitigkeit der Veranstaltung bemängelt. Auf dem Podium waren nämlich
ausschließlich Wissenschaftler zu finden, die sich für die
diversen
Umbenennungen aussprechen und keine Experten, die solchen Umbenennungen
zumindest kritisch gegenüberstehen. In einem Flugblatt, das vor der
Veranstaltung an alle Besucher verteilt wurde, erläuterten die
Umbennnungsgegner ihre Forderung nach Demokratisierung des Verfahrens -
hier
zum download. Die Bezirksvertretung Münster-Ost hatte
schon am 19.1.2012 per Beschluß die Öffnung der
Informationsveranstaltungen
für solche Fachleute gefordert. Lesen
Sie die entsprechende Internetseite der CDU.
Einen
hochkarätigen, umfangreichen Radiobeitrag, der sich ganz klar gegen die
Umbenennung der
Agnes-Miegel-Straße in Münster wendet, präsentierte am 4.12.2011 der
Sender
"Antenne Münster". Hier als PDF-Dokument Flugblatt
und Einleitungstext
zur Sendung.
Desinformationskampagne der Stadt Münster:
Einseitiges und
problematisches Quellenmaterial
Die Stadt Münster hingegen bleibt bei ihrer Strategie und läßt
die wichtigsten Experten für Leben und Werk der Dichterin, welche
solche
Umbenennungen allesamt für absurd halten, in ihren Publikationen gar
nicht erst
zu Wort kommen. So finden sich in den Internet-"Informationen" der
Stadt Münster zu Agnes Miegel nicht die Aussagen der bedeutendsten
Miegel-Experten. U. a. fehlt der renommierte Historiker Prof. Dr. Paul
Leidinger
aus Warendorf, der Agnes Miegel noch persönlich kennengelernt hatte.
Keine
Berücksichtigung erfährt auch die Literaturwissenschaftlerin Frau Dr.
Marianne
Kopp, die international wohl bedeutendste Miegel-Kennerin, welche sich
seit
über 30 Jahren mit Leben und Werk der Dichterin beschäftigt und eine
Biographie sowie zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten über die
Dichterin
verfaßt hat. Völlig einseitig ist auch die Ausstellung
"Ehre, wem Ehre gebührt?!" in der Bürgerhalle des Rathauses zu
Münster ausgefallen.
Stattdessen werden Journalisten von zweifelhaftem Ruf (z. B.
Ernst Klee - siehe unten) oder linksradikale Antifa-Gruppen ("Gruppe
Conflict" -
siehe hier)
als Quellen genutzt. Mit ihrer "Informationskampagne" versucht
die Stadt Münster, den Ruf der betreffenden Persönlichkeiten zu
zerstören und
sie in die "rechte Ecke" zu rücken, um damit Straßenumbenennungen zu
rechtfertigen. Dazu wird völlig einseitiges und vielfach
problematisches
Quellenmaterial verwendet. Besonders peinlich wirkt dieses Verhalten
der Stadt
Münster, weil sich in den vergangenen Monaten fast alle anderen Stadt-
und
Gemeindeverwaltungen gegen eine Umbenennung ihrer Agnes-Miegel-Straßen
entschieden haben.
13.7.2011: Vor Beginn der Ratssitzung
im Rathaus Münster übergaben die
Anwohner der Agnes-Miegel-Straße ihren schriftlichen Widerspruch gegen
eine
mögliche Umbenennung ihrer Straße an Oberbürgermeister Markus Lewe,
Bezirksbürgermeisterin Martina Klimek und Ratsherr Walter von Göwels.
Beigefügt war eine Unterschriftenliste, in der - mit einer Ausnahme -
alle
volljährigen Anwohner der Straße gegen eine Umbenennung gestimmt
hatten.
Martina Klimek (CDU) signalisierte anschließend, daß sie die Auffassung
der
protestierenden Anwohner teilt - siehe hier:
Bei einer Umfrage in der Online-Ausgabe der Münsterschen
Zeitung von Anfang Juli 2011 hatte
bereits eine klare Mehrheit der Bevölkerung gegen die Umbenennung
einiger Straßen
gestimmt, darunter die
Agnes-Miegel-Straße in Münster-St. Mauritz.
Begründet werden die
Umbenennungsbestrebungen übrigens mit einer angeblich verwerflichen
Haltung Agnes Miegels
während der Zeit der NS-Diktatur. Die wichtigsten Experten für Leben
und Werk
der bedeutendsten ostpreußischen Dichterin stützen allerdings die
Auffassung
der Bevölkerung und halten eine solche Umbenennung für wissenschaftlich
in
keiner Weise gerechtfertigt. Seit Februar 2011 sind
daher fast alle
Umbenennungsversuche in den Städten und Gemeinden von den Stadt- und
Gemeinderäten
abgelehnt worden - zuletzt in Bottrop, Mainz-Finthen,
Bergkamen-Oberaden, Gronau, Bergisch Gladbach, Goslar, Herzberg und
Bohmte.
Herausgeberin und Literaturwissenschaftlerin Dr. Marianne
Kopp hatte den Verlag in dieser Angelegenheit wegen Vertragsbruches
verklagt.
Inzwischen wurde in einem Vergleich vor dem Landgericht Münster
festgelegt, daß
der Verlag die zurückgehaltene Restauflage unverzüglich freigeben und
alle
Rechte an der Vermarktung des Buches an die Herausgeberin zurückgeben
muß. Der
Verlag hat zudem den Großteil der Kosten der Rechtsauseinandersetzung
zu
tragen. Jetzt ist das Buch wieder erhältlich - und zwar direkt über die
literarische Agnes-Miegel-Gesellschaft, Agnes-Miegel-Platz 3, 31542 Bad
Nenndorf, T.: 05723-917317.
Gelbe Rosen von einem großen Verehrer: Willy
Brandt im Juni 1961 zu Besuch bei Agnes Miegel in Bad Nenndorf
Näheres zum Besuch des damaligen
Kanzlerkandidaten der SPD in einem Beitrag von Dr. Marianne Kopp, der
international bedeutendsten Miegel-Expertin:
Historiker, Literaturwissenschaftler und die
wichtigsten
Experten für Leben und Werk der Dichterin sind gegen Umbenennung
Der renommierte Historiker Prof. Dr. Paul Leidinger,
emeritierter Professor der Universität Münster sagt in einer
Stellungnahme zu
Agnes Miegel aus dem Jahre 2010 folgendes: "Die NS-Partei umwarb 1933
die
erfolgreiche und anerkannte Dichterin, die keine Anhängerin der
Ideologie
dieser Partei war, sondern einen jüdischen Bekanntenkreis u.a. mit
Martin Buber
hatte." Weiter heißt es u. a. "Für ihre weitgehend unpolitische
Einstellung spricht, dass sie erst 1937 der NS-Frauenschaft und 1940
der NSDAP
– wie weit unter politischem Druck? – beitrat, also keineswegs als fast
60-Jährige
zu den ideologischen und politischen Scharfmachern des NS-Systems
gehörte."
Die gesamte Stellungnahme ist hier
nachzulesen.
Der Historiker Dr. Michael Gehler,
Institutsleiter für Geschichte an der Universität Hildesheim, ist
ebenfalls
eindeutig gegen eine Umbenennung von Agnes-Miegel-Straßen. In einem
umfangreichen Interview der Hildesheimer Zeitung Kehrwieder am
Sonntag vom
13.2.2011 sagte er u. a. folgendes: "Miegel hat
erzieherisch und schriftstellerisch viel geleistet und Heimat
thematisiert, was
nach dem Krieg viele Menschen tief berührt hat. Sie erlebte eine
Diktatur und
konnte sich das Regime nicht aussuchen. Zu betrachten ist das gesamte
Leben
dieser Frau. Wenn man sich nur Einzelteile aus der Biographie
herauspickt, ist
das einseitig. Das Gesamtbild wird so entstellt. Dann müssten wir auch
den
Namen des späteren Hitler-Attentäters von Stauffenberg streichen, weil
er bis
1938 Anhänger Hitlers und Befürworter des Nationalsozialismus war." Den
vollständigen Zeitungsartikel finden Sie hier:
Der Schriftsteller und
Literaturdozent Dr. Bodo Heimann lehrte an der
Christian-Albrechts-Universität
Kiel Neuere Deutsche Literatur, war als Professor der University of
Alberta in
Edmonton (Kanada) tätig, ist Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Kiel
und
erhielt verschiedene Literaturpreise. Auch Heimann hat sich intensiv
mit Leben
und Werk Agnes Miegels beschäftigt und steht den Vorwürfen gegen die
bedeutendste ostpreußische Dichterin mit großer Skepsis gegenüber. Die
Veröffentlichung
seiner wissenschaftlichen Abhandlung ist im Rahmen der Aufsatzsammlung
"Agnes Miegel - Ihr Leben, Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis
zur
NS-Zeit" (siehe unten) nachzulesen.
Auch der bekannte
Literaturwissenschaftler und Historiker sowie Vorsitzende der
literarischen
Wilhelm-Raabe-Gesellschaft in Braunschweig Dr. Gerd Biegel stellt in
seiner
gutachterlichen Dokumentation "Straßenbenennung nach Agnes Miegel in
Braunschweig" aus dem Jahre 2011 zahlreiche Argumente vor, die gegen
eine
Umbenennung sprechen. Viele Argumente gegen die Dichterin werden
hingegen als
nicht haltbar bloßgestellt.
Die
Literaturwissenschaftlerin und Miegel-Biographin Dr. phil. Marianne
Kopp aus
Stadtbergen gilt als die vielleicht bedeutendste Autorität in Sachen
Agnes
Miegel. Seit über 30 Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Leben und
Werk
der Dichterin und hat zahlreiche wissenschaftliche Texte über die
Dichterin
verfaßt. Sie ist auch Vorsitzende der literarischen
Agnes-Miegel-Gesellschaft
in Bad Nenndorf. Auf den Internet-Seiten der Agnes-Miegel-Gesellschaft (www.agnes-miegel-gesellschaft.de)
erhält man
wissenschaftlich
fundierte Informationen über die Dichterin. In einem Gutachten der
Agnes-Miegel-Gesellschaft aus dem Jahre 2011, welches unter ihrer
Mitwirkung
entstand, wird eindeutig belegt, daß eine Umbenennung von
Agnes-Miegel-Straßen
wissenschaftlich nicht gerechtfertigt ist. Lesen Sie das Gutachten hier:
Auch die
Literaturwissenschaftlerin Dr.
Bärbel Beutner aus Unna beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv
mit Agnes
Miegel und hat mehrere Arbeiten über die Dichterin veröffentlicht. Für
sie
ist die Umbenennung von Agnes-Miegel-Straßen ebenfalls in keiner Weise
nachvollziehbar.
Einen
hervorragenden Radiobeitrag zum Thema Agnes Miegel und zur Diskussion
in
Münster hat der ehemalige Verwaltungsleiter der Universität Münster
Herbert
Kober erarbeitet. Er wurde am 4.12.2011 vom Radiosender "Antenne
Münster" im Rahmen des Ost-West-Bürgerfunks gesendet. Auch Kober hält
eine Umbenennung von Agnes-Miegel-Straßen für völlig abwegig.
Münster:
LWL-eigener Verlag und Literaturkommission im Zwielicht - entlastendes
Buch durfte
im Ardey-Verlag nicht erscheinen. Zeitungen
berichten über merkwürdige Vorgänge im Zusammenhang mit der
gescheiterten
Buchveröffentlichung.
Die Agnes-Miegel-Gesellschaft hatte im
Jahre 2010 eine Wissenschaftliche Tagung zum Thema "Agnes Miegel - Ihr
Leben, Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis zur NS-Zeit"
durchgeführt. Renommierte Wissenschaftler präsentierten hochrangige
Referate,
und so entschloß sich die literarische Gesellschaft, einige Referate in
Buchform zu veröffentlichen. Man entschied sich für den Ardey-Verlag in
Münster. Ende April 2011 wurde das fertige Manuskript dem Verlag
übergeben.
Dieser akzeptierte das Werk, sodaß man am 11. Mai 2011 einen
Verlagsvertrag
schloß. Die ausschließlichen Rechte zur Vervielfältigung und
Verbreitung des
Buches bekam der Verlag übertragen. Dieser mußte sich im Gegenzug
verpflichten, das Werk zu vervielfältigen und zu vertreiben. Vereinbart
wurde
weiterhin, daß das Buch bei einer Pressekonferenz am 7. Juli 2011 der
Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte.
Am 6. Juli 2011 wurde der
Herausgeberin Frau Dr. Marianne Kopp plötzlich mitgeteilt, der Verlag
habe die
Pressekonferenz abgesagt und werde das Buch nicht vertreiben - mit
fadenscheiniger Begründung, die sich auf eine einzige Textstelle auf
einer von
142 Seiten bezog. Inzwischen waren schon Hunderte von Exemplaren des
Buches an
die Mitglieder der Agnes-Miegel-Gesellschaft sowie an die
wissenschaftlichen
Bibliotheken in Deutschland ausgeliefert worden. In den vergangenen
Wochen gab
es bei der Agnes-Miegel-Gesellschaft eine Vielzahl von Anfragen nach
dem Buch,
welche - da die Vorräte schon seit geraumer Zeit aufgebraucht sind -
nicht mehr
befriedigt werden können.
Um zu verstehen, wie es zu dem völligen
Sinneswandel des Verlages bezüglich des Werkes gekommen sein könnte,
sollte man zunächst wissen, daß
der Verlag eine verbandseigene Tochterfirma des LWL (Landschaftsverband
Westfalen-Lippe) ist. Die
Landschaftsverbände wiederum unterstehen dem nordrhein-westfälischen
Innenministerium. Die Literaturkommission des LWL (wie der Ardey-Verlag
ansässig in Münster) veranstaltete nur 6 Tage nach der einseitigen
Aufkündigung der Vertragsverpflichtungen durch den Verlag, also am 12.
Juli 2011, in Münster eine Tagung
unter dem Titel "Fragwürdige Ehrungen". In einem Referat beschäftigte
sich der Mitarbeiter der Literaturkommission Dr. Steffen Stadthaus u.
a. mit
Agnes Miegel, die er in einem sehr negativen Licht darstellte. Das
Referat
ähnelte, nach Angaben von Teilnehmern, Aussagen in dem
unwissenschaftlichen Laienlexikon "Wikipedia". Das Buch, welches
nicht erscheinen durfte, hätte Stadthaus' Thesen von der
"NS-Dichterin" Agnes Miegel hingegen nachhaltig widerlegt und seine
Argumentation völlig zum Einsturz gebracht. In jedem Falle behinderte
das
Verhalten des LWL und seines Verlages bezüglich des neuen Miegel-Buches
erheblich eine freie und demokratische Meinungsbildung zu Leben und
Werk der
Dichterin.
Unterdessen hatten mehrere Zeitungen, darunter die renommierte "Preußische
Allgemeine", Artikel über die merkwürdigen Vorgänge in Münster
veröffentlicht.
Herausgeberin und Literaturwissenschaftlerin Dr. MarianneKopp
verklagte den Verlag in dieser Angelegenheit wegen Vertragsbruches und
Verleumdung und erreichte, daß das Buch nun wieder erhältlich ist - und
zwar direkt über die
literarische Agnes-Miegel-Gesellschaft, Agnes-Miegel-Platz 3, 31542 Bad
Nenndorf, T.: 05723-917317.
"Agnes Miegel - Ihr Leben,
Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis zur
NS-Zeit" ist
das bisher fundierteste und umfangreichste Werk zu dieser Thematik.
Der Historiker Prof. Dr.
Paul Leidinger schreibt in seinem Geleitwort zu diesem Band: "Die Agnes
Miegel vielfach vorgehaltene Nähe zum NS-Staat und ihrem Führer wird in
den
vorgelegten Aufsätzen auf eine ganz unaufgeregte, subtile und
substantielle
Weise vorgestellt, im zeitlichen Zusammenhang erklärt und prinzipiell
widerlegt."
Der Mitarbeiter der
LWL-Literaturkommission Dr. Steffen Stadthaus will keine
Empfehlung für
eine Umbenennung vonAgnes-Miegel-Straßen
gegeben haben
Anders als Zeitungen und Teilnehmer
berichteten, will Dr. Steffen Stadthaus von der Literaturkommission des
LWL bei
einer Tagung zu Straßennamen unter dem Titel "Fragwürdige Ehrungen"
am 12. Juli 2011 in Münster keinerlei Empfehlung für eine Umbenennung
von
Agnes-Miegel-Straßen gegeben haben. Das war das Ergebnis einer
e-mail-Anfrage
vom 30.8.2011. Frühestens Anfang 2012 soll ein Tagungsband mit der
"verschriftlichten"
Fassung des Referates erscheinen. Bis dahin will sich Stadthaus über
die für
sein Referat zu Agnes Miegel verwendeten Quellen und Unterlagen in
keiner Weise
äußern. Eine kritische Analyse und etwaige Korrekturen sind damit
praktisch
unmöglich. Die international wohl bedeutendste Miegel-Expertin Frau Dr.
Marianne Kopp aus Stadtbergen hatte Stadthaus frühzeitig ihre Mitarbeit
angeboten. Bis jetzt (Oktober 2011) hat sich Stadthaus - laut Marianne
Kopp - nicht einmal bei ihr gemeldet. Das macht wenig Hoffnung auf eine
wissenschaftlich fundierte und ausgewogene Darstellung des Themas.
Unwissenschaftlicher
Lexikonbeitrag
Der Beitrag zu Agnes Miegel im
"Lexikon Westfälischer Autoren und Autorinnen 1750-1950", im Internet
veröffentlicht von eben jener Literaturkommission des LWL, zeigt
ebenfalls die
völlig einseitige Sichtweise der Kommission. Der Satz, Agnes Miegel sei
"von den Nationalsozialisten vielfach geehrt worden", hat keinerlei
Aussagekraft, da die Dichterin auch im Kaiserreich, während der
Weimarer
Republik und in der Bundesrepublik Deutschland mit höchsten
Auszeichnungen
bedacht wurde. Die Behauptung, sie habe sich öffentlich immer wieder
zum
NS-Staat bekannt, ist nachweislich falsch. Das Gegenteil ist richtig:
Die
Dichterin hat zu keinem Zeitpunkt die Wesenszüge
nationalsozialistischer
Ideologie erkennen lassen. Ein Bekenntnis zum NS-Staat, erkennbar an
etwaigen
antisemitischen oder rassistischen Äußerungen - existiert weder in
ihren
Werken noch in ihrer Korrespondenz. Sie hatte einen jüdischen
Freundeskreis.
Auch hat sie hat nie gegen politisch Andersdenkende agitiert. Ihr
Verhalten war
stets von tiefer Menschlichkeit und Toleranz geprägt. Bei den immer
wieder
hochgespielten wenigen "Weihegedichten" an den Führer handelte es
sich um Auftragsarbeiten der NS-Diktatur mit vorausgesetzten
Ergebenheitsadressen an den Diktator. Die Dichterin konnte sich solchen
Aufträgen
nicht verweigern, ohne schwerste persönliche Konsequenzen befürchten zu
müssen.
Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß der Beitrag zu Agnes Miegel
im
"Lexikon Westfälischer Autoren und Autorinnen" nicht über das Niveau
des unwissenschaftlichen Laienlexikons "Wikipedia" hinausreicht,
falsche Aussagen enthält und von erschreckender Einseitigkeit geprägt
ist.
Inzwischen
hat sich bei der Literaturkommission offensichtlich die Einsicht
durchgesetzt,
daß man hier ausgemachten Unsinn verzapft hat - die o. g. Seite des
Lexikons
Westfälischer Autorinnen und Autoren ist seit November 2011 auf
wundersame
Weise verschwunden, d. h. nicht mehr aufzurufen. Den
ursprünglichen
Beitrag kann man sich hier
noch einmal als PDF-Dokument ansehen.
Wissenschaftliches
Arbeiten sieht anders aus: Historiker aus Münster berufen sich in ihrem
Urteil
über Agnes Miegel auf einen äußerstumstrittenen
Journalisten
Die
jetzt auch im Internet veröffentlichten "Stammblätter zu Straßennamen"
welche als Grundlage für die Statements der Münsteraner Historiker
Prof.
Hans-Ulrich Thamer und Prof. Alfons Kenkmann dienten, greifen bei ihrer
"Historischen Einschätzung" vor allem auf das Kulturlexikon zum
Dritten Reich des Journalisten Ernst Klee (veröffentlicht 2007)
zurück.
Sein Buch wurde von der Kritik als "geistiges Armutszeugnis" verrissen.
Die Welt
schreibt in einer ausführlichen Rezension vom 2.3.2007 u. a.: "Dieses
Buch
ist mehr als ein Ärgernis. Es ist ein geistiges Armutszeugnis, ein
Skandal und
eine Schande .... Ein Skandal für den S. Fischer Verlag, der dieses
Machwerk im
Grunde sofort einziehen und radikal revidieren lassen müßte .... Lang
ist die
Liste gravierender Mängel, etwa im Bereich der Germanistik. Sie zeugen
von
profunder Unkenntnis der Fakten, Hintergründe und Zusammenhänge."
Vernichtender kann eine Buchkritik nicht sein. Es ist völlig
unverständlich,
daß die Münsteraner Wissenschaftler sich bei ihrer Arbeit auf ein
solches
"Machwerk" berufen. Dagegen werden die oben genannten, sehr fundierten
Abhandlungen, welche Agnes Miegel in einem positiven Licht sehen,
überhaupt
nicht berücksichtigt. Diese Vorgehensweise ist ein Skandal und wohl nur
durch
eine Vorgabe zu erklären, daß am Ende unbedingt eine Empfehlung "pro
Umbenennung" stehen sollte. Die bisher vorliegenden Ergebnisse der
"Kommission Straßennamen", betreffend die Agnes-Miegel-Straße, stützen
sich im wesentlichen auf die Aussagen von Thamer und Kenkmann, die als
wissenschaftliche Berater der Kommission fungieren. Ihre Aussagen über
die
bedeutendste ostpreußische Dichterin Agnes Miegel zeigen eine Vielzahl
von
inhaltlichen Fehlern, die Auslassung wichtiger Fakten, eine mangelhafte
Kenntnis
des Werkes der Dichterin und insgesamt eine tendenziöse, völlig
einseitige
Darstellung. Darüber hinaus stützen sich Kenkmann und Thamer u. a. auf
Quellen, die in der Fachwelt als unseriös und unwissenschaftlich gelten
(siehe
oben). Die Aussagen der Herren Kenkmann und Thamer über Agnes
Miegel
zeigen des weiteren eine Vielzahl von inhaltlichen Fehlern, die
Auslassung
wichtiger Fakten, eine mangelhafte Kenntnis des Werkes der Dichterin
und
insgesamt eine tendenziöse, völlig einseitige Darstellung. Näheres
zu den Ergebnissen der "Kommission Straßennamen" in Münster hier:
Münster:
Straßennamen-Gutachter Kenkmann und Thamer üben Bürgerschelte
Nachdem
ihre Empfehlungen für Umbenennungen des Hindenburg-Platzes oder der
Agnes-Miegel-Straße auf weitgehende Ablehnung stoßen, greifen die
Gutachter Alfons Kenkmann und Hans-Ulrich Thamer nun die
"widerspenstige" Bevölkerung an. Die Nerven scheinen bei Kenkmann und
Thamer bereits blank zu liegen - bevor ihr Gutachten überhaupt
veröffentlicht
ist. Die Online-Ausgabe der Münsterschen Zeitung berichtet am
22.6.2011
wie folgt: Beide hoffen, daß ihre Empfehlungen in der Politik und
bei den
Bürgern Gehör finden. Doch wenn es nicht so wäre, "dann müßte man
schon den Umgang der Menschen mit neusten wissenschaftlichen
Erkenntnissen
hinterfragen", sagt Thamer. Und Kenkmann: "Ich finde das
Beharrungsvermögen der Menschen interessant. Das sollte man auch mal
untersuchen."
Daß die beiden Wissenschaftler
letzten Endes gerade für die Bürger tätig sind, und sie keinerlei Recht
haben, diese für unmündig zu erklären, scheint ihnen offensichtlich
entgangen zu sein. Die Agnes-Miegel-Gesellschaft in Bad Nenndorf wird
die
Aussagen des Gutachtens zu Agnes Miegel jedenfalls kritisch überprüfen
-
schließlich gelten weder Kenkmann noch Thamer als ausgewiesene
Miegel-Kenner.
Umbenennung
von Agnes-Miegel-Straßen seit Februar 2011 fast überall gescheitert
Hinzuweisen ist darauf, daß seit Februar 2011 fast
alle
Versuche, Agnes-Miegel-Straßen umzubenennen, gescheitert sind.
Beispiele sind
Mainz-Finthen, Sankt Augustin, Bergkamen-Oberaden, Gronau,
Goslar-Hahndorf,
Bergisch Gladbach-Refrath, Hildesheim-Ochtersum, Bohmte, Söhlde,
Herzberg, Bad
Essen und Ostercappeln, wo sich die Stadt- und Gemeinderäte gegen die
Umbenennung entschieden haben.
In Braunschweig und Edewecht-Friedrichsfehn sprachen
sich die
Anwohner einstimmig oder mit sehr deutlicher Mehrheit gegen eine
Umbenennung
aus.
Eine Meinungsumfrage der Hildesheimer Allgemeinen
Zeitung
(Dezember 2010, Januar 2011) erbrachte eine überwältigende Mehrheit
gegen die
von linken Gruppen geforderte Straßenumbenennung in der
niedersächsischen Großstadt.
Die Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 7.1.2011 ausführlich über
das
Thema.
Die große Mehrheit der Bevölkerung der Stadt Warendorf ist gegen
eine
Umbenennung des Agnes-Miegel-Weges. Das ergab eine Internet-Umfrage der
Westfälischen
Nachrichten. Danach votierten über 65 % der Bürger für die
Beibehaltung
des Straßennamens.
Der wachsende Widerstand der Bürger gegen solche
ideologisch
motivierten Umbenennungsversuche ist auch an den Internet-Kommentaren
zu
Presseartikeln deutlich abzulesen.
Mit großem Raffinement erwecken linke und
linksradikale
Gruppen im Internet den Eindruck, Agnes-Miegel-Straßen seien in vielen
Orten
bereits umbenannt. In den meisten Fällen stellt sich bei näherer
Betrachtung
der Internet-Seiten heraus, daß Antifa-Gruppen dort lediglich
"symbolische" Umbenennungen durch Überkleben der Straßenschilder mit
anderen Straßennamen durchführten. Mit wenigen Ausnahmen folgten die
betroffenen Städte und Gemeinden nicht der Propaganda dieser
Gruppen,
der Straßenname blieb bestehen.
Bundesweite Kampagne gegen die bedeutende
ostpreußische Dichterin
Mit großem Raffinement erwecken linke und
linksradikale Gruppen im Internet den Eindruck, Agnes-Miegel-Straßen
seien in
vielen Orten bereits umbenannt. In den meisten Fällen stellt sich bei
näherer
Betrachtung der Internet-Seiten heraus, daß Antifa-Gruppen dort
lediglich
"symbolische" Umbenennungen durch Überkleben der Straßenschilder mit
anderen Straßennamen durchführten. Mit wenigen Ausnahmen folgten die
betroffenen Städte und Gemeinden nicht der Propaganda dieser
Gruppen,
der Straßenname blieb bestehen.
Wie Antifa, Autonome und linke Gruppen vielerorts gegen die
bedeutende ostpreußische Dichterin Agnes Miegel agitieren, lesen Sie hier:
Anwohner -
insbesondere Gewerbetreibende bzw. Betriebe - können gegen
Straßenumbenennung
klagen. Umbenennung bedeutet auchfür Privathaushalte
großen bürokratischen
Aufwand.
Die Umbenennung einer
Straße
kann insbesondere für gewerbliche Anlieger äußerst nachteilige Folgen
haben.
So müssen beispielsweise Kunden benachrichtigt und Prospekte neu
gedruckt
werden. Außerdem ist mit fehlgeleiteten Postlieferungen zu rechnen. Bei
Entscheidung über die Umbenennung einer Straße sind daher neben dem
öffentlichen
Interesse auch die Belange der betroffenen Anlieger zu berücksichtigen.
Diesen
muss somit auch ein eigenes Klagerecht gegen die Entscheidung der
Kommune
zustehen (Beschluss
des OVG Nordrhein-Westfalen vom 29.10.2007 15 B 1517/07 WoM 2008, 37).
Auch für private Anlieger bedeutet eine Straßenumbenennung
umfangreichen bürokratischen
Aufwand. So müssen u. a. sämtliche Versicherungspapiere,
Kreditkartenangaben,
sowie der gesamte amtliche Schriftverkehr angepaßt werden.
Agnes Miegel in der NS-Zeit: Sie veröffentlicht
mutig ihre
Vorahnungen von Weltenbrand und Verlust ihrer Heimat Ostpreußen
Nur drei Gedichte innerhalb des sehr umfangreichen
Werkes der
ostpreußischen Dichterin enthalten Elogen an Hitler. Es handelt sich um
Auftragsarbeiten des Reichspropagandaministeriums. Lobsprüche auf
Hitler waren
ein von Joseph Goebbels erwarteter, zwingender Bestandteil solcher
Gedichte. Sie
sagen deshalb wenig über die politische Einstellung des Verfassers
aus. Viel
interessanter ist in dieser Hinsicht eine ganze Reihe von Texten, in
denen sich
Agnes Miegel sehr skeptisch über die Zukunft des NS-Regimes äußert: So
sagt
sie in dem Gedicht Dem Schirmer des Volkes aus dem Jahre 1939
nichts
weniger als Weltenbrand und Untergang voraus:
....
Wenn aus deinem First die Flammen steigen
wird des weißen Mannes Welt entbrennen
wenn sich deine Sonnenfahnen neigen
sinkt die Nacht über das Abendland!
....
Ein
Jahr später, also noch vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion,
prophezeit Agnes Miegel in einem Sammelband des Diederichs-Verlages
auch den
bevorstehenden Verlust ihrer Heimat Ostpreußen:
Und
so sage ich jetzt, wo der Abschied näher kommt zu dem Land zwischen
Weichsel
und Memel, wie der Samurai zu der edlen Braut, der er sich vor dem
Schrein
seiner Ahnen verlobt: ich vermähle mich dir für die nächsten vier
Inkarnationen.
Eine
Vorahnung der Flüchtlingsströme aus dem "Ostland" findet sich in der
Ballade Nachtgespräch (An Heinrich den Löwen), ebenfalls aus
dem Jahre
1940:
.....
Ich
höre es fern, ich höre es bang,
wandernder
Füße rastlosen Gang.
Hör
Hufe klopfen und Räder knarren,
hör
wieder Wagen an Wagen fahren -
durch
der blassen Schneenacht Dämmerung
klingt
wieder der Ruf der Wanderung! -
Ostwind
trägt mir ihr Rufen zu,
Ostwind
weckt mich aus steinerner Ruh --
O
großes Herz, das gelassen trug,
was
Leid und Neid ihm an Wunden schlug , -
vernimm
deines Ostlands versinkenden Ruf,
du,
der es erschuf!
.....
Weltenbrand,
Verlust der Heimat, deutsche Flüchtlingsströme - sieht so Propaganda
für den
"Größten Feldherrn aller Zeiten" aus?
Zahlreiche
Ehrungen für die Dichterin auch während des Kaiserreiches, der Weimarer
Republik und in der Bundesrepublik Deutschland
Als
um 1900 in Berlin Börries von Münchhausen die handschriftlichen
Gedichte und
Balladen der ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel liest, erkennt er
sogleich: Dies
ist eine der ganz großen Dichterinnen unseres Volkes. Agnes Miegel ist
der größte
lebende Balladendichter unseres Volkes. So erscheint durch
Münchhausens
Vermittlung 1901 ihr erstes eigenes Buch - ein Band mit Gedichten und
Balladen -
bei dem ehrwürdigen Klassiker-Verlag Cotta.
Agnes
Miegel wurde im Kaiserreich (1916: Kleist-Preis), während der Weimarer
Republik
(1924: Ehrendoktorwürde der Universität Königsberg), in der NS-Zeit und
in
der Bundesrepublik (1959: Literaturpreis der Bayerischen Akademie der
Schönen Künste)
gleichermaßen hoch geschätzt. An ihrem
Alterswohnsitz in Bad Nenndorf bei Hannover empfing sie viele
prominente
Besucher und Verehrer aus Literatur und Politik, darunter im Juni 1961
Willy
Brandt, damals Kanzlerkandidat der SPD und Regierender Bürgermeister
von
Berlin.
Rassismus,
Antisemitismus und die Herabsetzung politisch Andersdenkender kommen im
Werk
Agnes Miegels nicht vor
Agnes
Miegel hatte ihren literarischen Stil, der stets geprägt war durch die
Liebe zu
ihrer Heimat Ostpreußen, schon lange vor der Machtergreifung der Nazis
entwickelt.
Rassismus,
Antisemitismus oder die Herabsetzung politisch Andersdenkender finden
sich an
keiner Stelle ihres umfangreichen Werkes. Sie
hatte einen
jüdischen Freundeskreis.
Ihre
politische Toleranz kommt anschaulich in einem Brief an Lulu von Strauß
und
Torney aus dem Jahr 1923 zum Ausdruck. Sie empfindet negativ die immer
krasser deutschnationale Haltung der Zeitung, für die sie
arbeitet, und
wenn auch viele der Menschen, die sie am höchsten achte rechts
stehen würden, so muß sie doch bekennen: ...ich stehe innerlich
nicht zu
ihrer Sache, wie sie sich auswuchs. Und sie bemerkt: Links
steht neben
vielem, was mir fremd ist, doch das, dem die Zukunft gehört.
Agnes
Miegel wurde übrigens erst 1940 - wie weit unter politischem Druck? -
Mitglied
der NSDAP. Das spricht wohl eher für eine weitgehend unpolitische
Haltung der
Dichterin.
Innerhalb
ihrer freundschaftlichen Verbindungen verwendete Agnes Miegel nie den
"Deutschen Gruß". Wenn sie mit "Offiziellen" ein wenig
bekannter war, bestellte sie herzliche Grüße oder Gott
ergebenen Gruß
- obwohl der "Hitlergruß" die für alle verpflichtende Grußform in
der Zeit der NS-Diktatur war. Es steht fest, daß Agnes Miegel
zeitlebens eine
gläubige Christin war und auch in den Jahren 1933-45 nie von der Kirche
und
ihrem Glauben abrückte oder gar Zugeständnisse machte.
Entnazifizierungs-Urteil
für Agnes Miegel: Unbelastet. Sowohl Motive wie Handlungen haben
niemals
NS-Geist verraten.
Nach 1945 schlug die Stunde der
"Wendehälse", die im Rahmen ihrer Entnazifizierungsverfahren
behaupteten, eigentlich immer schon gegen den Nationalsozialismus
gewesen zu
sein. Agnes Miegel verweigerte sich einer solch verlogenen
"Instant-Entnazifizierung".
Als tief religiöser Mensch sagte sie über ihr Wirken in der NS-Zeit:
„Dies
habe ich mit meinem Gott alleine abzumachen und mit niemand
sonst.“
Die schließlich 1949 erfolgte
Entnazifizierung Agnes Miegels brachte jedoch ein eindeutiges Urteil: Unbelastet.
Wörtlich heißt es: Sowohl Motive wie Handlungen haben niemals
NS-Geist
verraten.
Während
des "Dritten Reiches" und in der Nachkriegszeit pflegte Agnes Miegel
eine freundschaftliche Beziehung zu Anneliese Goerdeler. Sie war die
Ehefrau von
Carl Friedrich Goerdeler, eine der zentralen Gestalten des Widerstandes
gegen
Hitler. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er
verhaftet und
von den Nazis hingerichtet.
Agnes
Miegel 1946: klare Distanzierung vom Nationalsozialismus, Hoffnung auf
ein
"neues besseres Deutschland"
Die
zuweilen geäußerte Behauptung, die Dichterin habe sich nach 1945 nicht
vom
Nationalsozialismus distanziert, ist unzutreffend. Nach dem Ende des
NS-Regimes
äußerte Agnes Miegel in einem Brief an ihre spätere Biographin Anni
Piorreck
vom 31.8.1946 aus dem dänischen Flüchlingslager Oksböl all ihre
Hoffnung auf
ein gewandeltes, moralisch handelndes und bescheidenes neues
Deutschland: ...
zum ersten Mal auch faßte ich neuen Lebensmut durch die Gewißheit, daß
da für
Euch Jüngere und Eure Kinder aus aller Unrast und aller Not dieser Zeit
ein
neues besseres Deutschland aufwächst, ein kleines armes, aber nicht
verarmtes
Deutschland, wo jeder Willige seine Arbeit und sein Brot finden wird
.... Ach
möchte sich für alle ein Weg finden, an dem Aufbau dieses bescheiden
gewordenen Deutschlands mitzuarbeiten. Damit hatte sich
Agnes Miegel
ganz klar von den Verhältnissen des NS-Staates distanziert.
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Ausarbeitung: Detlef Suhr,
Agnes-Miegel-Str. 42, 26188 Edewecht