KulTours-Zeitgeschichte: Paul von Hindenburg (1847-1934)

Münster: Manipulierter Bürgerentscheid zum Hindenburgplatz

17.9.2012: Trotz einer gigantischen Werbekampagne für den Namen "Schlossplatz", die in puncto Kosten und Aufwand alles Vorstellbare überstieg, entschieden sich viele Münsteraner beim Bürgerentscheid vom 16.9.2012 für die Beibehaltung des Namens "Hindenburgplatz".

Fragwürdige Schlossplatz-Werbung: Hitler-Fotos der NS-Propaganda wurden flächendeckend in der Stadt plakatiert. Die Plakate der Hindenburgplatz-Befürworter hingegen wurden überall in der Stadt heruntergerissen. 

Die Schlossplatz-Initiative schädigte durch ihren Wahlkampf den Ruf der Stadt Münster.

Die Empfehlung einer Umbenennung des Hindenburgplatzes in "Schlossplatz" nach 85 Jahren (!) durch die "Kommission Straßennamen" unter Leitung von Oberbürgermeister Markus Lewe stürzte die Stadt Münster in einen mehr als einjährigen nervenaufreibenden Dauerstreit zwischen Befürwortern und Gegnern des bisherigen Namens. Er endete schließlich in einem Bürgerentscheid über den Namen "Hindenburgplatz". Eine Art Einheitsfront aus Politik, Prominenz und Medien machte im Wahlkampf vor dem Bürgerentscheid mit einer gigantischen, ungeheuer kostenaufwendigen Kampagne die Person Hindenburgs systematisch verächtlich. Umbenennungskritische Historiker kamen bei den Informationsveranstaltungen und in den Medien nicht mehr zu Wort, umbenennungskritische Leserbriefe wurden in den Zeitungen nicht mehr abgedruckt. Eine freie Meinungsbildung der Bevölkerung, wie sie in einem demokratischen Staat unbedingt möglich sein muss, wurde fast vollständig unterdrückt. Die gesamte Kampagne gegen den Namen "Hindenburgplatz" erinnerte erschreckend an die flächendeckende Propaganda diktatorischer Regime, ebenso wie das einseitige Verächtlichmachen historischer Persönlichkeiten im Rahmen der gesamten Straßenumbenennungsdebatte in Münster. Zum ersten Mal nach dem Ende des NS-Regimes wurden überall in einer deutschen Großstadt Plakate mit dem Konterfei des Massenmörders Adolf Hitler geklebt - nur um die Umbenennung eines städtischen Platzes zu erreichen. 

Bevölkerung und Stadtverwaltungen fast überall klar gegen Umbenennung von Hindenburgstraßen und -plätzen

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Artikel unter dem Titel "Nicht alle Städte streiten über Hindenburg" aus der Online-Ausgabe der Westfälischen Nachrichten vom 2.7.2011. Die Zeitung hatte recherchiert, wie andere Städte und Gemeinden in der jüngeren Vergangenheit mit dem Straßennamen Hindenburg umgegangen sind. Hier zeigte sich, daß die Argumente gegen Hindenburg offenbar wenig plausibel sind.  

In Mainz, Andernach, Schleswig, Bonn, Ulm, Kiel, auf Sylt und in Buchholz wurden die Umbenennungen klar abgelehnt - bzw. waren gar nicht erst ein Thema.

In Weinstadt/Baden-Württemberg wird die Hindenburgstraße ebenfalls nicht umbenannt. Das beschloss im Juni 2012 der Gemeinderat. Auch in Emmerich-Elten sieht man viele Argumente für die dortige Hindenburgallee.

Die Hindenburgstraße in Landau/Pfalz wird genauso ihren Namen behalten. Das beschloss am 12.10.2012 mit großer Mehrheit der Stadtrat.

In Waldkirch/Baden wird die Hindenburgstraße - laut Gemeinderatsbeschluss vom 25.1.2013 - nicht umbenannt.

In Hamburg-Winterhude bleibt der Name der Hindenburgstraße ebenfalls - wie im Februar 2013 entschieden wurde.

Auch die Hindenburgstraße in Biberach behält nach Beschluss des Stadtrates vom 4.3.2013 ihren Namen.
Lesen Sie hier: 

In Bad Tölz wird es wohl ebenfalls beim Namen "Hindenburgstraße" bleiben.  Lesen Sie hier:

Auch der Name der Hindenburgstraße in Coburg wird nicht geändert. Das hat der Stadtrat am 21.3.2013 mit klarer Mehrheit entschieden. Lesen Sie hier:

April 2013: Bei einer Befragung der Anwohner der Hindenburgstraße in Trier sprach sich die große Mehrheit für die Erhaltung des Straßennamens aus.

In Garmisch-Partenkirchen haben die Einwohner in einem Bürgerentscheid vom 21.4.2013 zu fast 90 % gegen eine Umbenennung der dortigen Hindenburgstraße gestimmt. Damit bleibt sie auch in Garmisch-Partenkirchen erhalten.

3.5.2013: Auch in Bergisch-Gladbach-Bensberg wird es keine Umbenennung des dortigen Hindenburgplatzes geben. Das beschloss die Mehrheit des Haupt- und Finanzausschusses.

17.7.2013: Eine überwältigende Mehrheit der Bürger im niederrheinischen Voerde (ca. 40.000 Einwohner) lief Sturm gegen einen Beschluss des Stadtrats, wonach die Hindenburgstraße - ein Teilstück der Bundesstraße 8 - in Willy-Brandt-Straße umbenannt werden solle.

Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg war Reichspräsident in der Weimarer Republik und bislang das einzige, direkt vom Volk gewählte Staatsoberhaupt in Deutschland (Quelle:

Eine Bürgeriniative setzte sich für die Beibehaltung des bisherigen Namens “Hindenburgstraße”  ein und erwirkte nach einer erfolgreichen Unterschriftensammlung (Bürgerbegehren), auf das der Stadtrat jedoch abschlägig reagierte, einen amtlichen Bürgerentscheid, also eine kommunale “Volksabstimmung” in Voerde.
In diesem Bürgerentscheid stimmten 92,6% der Teilnehmer für die Hindenburgstraße, also gegen die Ratsentscheidung: 8966 Ja- Stimmen bei 710 Nein-Stimmen.
Eine herbe Schlappe für den Stadtrat, der den Bürgerwillen so massiv mißachtet hatte (Quelle: http://charismatismus.wordpress.com/category/hindenburg-platz-munster-etc/


Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier (bitte anklicken):


Auch diese Einzelthemen könnten Sie interessieren (bitte anklicken):

Agnes Miegel in der NS-Zeit: Sie veröffentlicht mutig ihre Vorahnungen von Weltenbrand und Verlust ihrer Heimat Ostpreußen

Zahlreiche Ehrungen für die Dichterin auch während des Kaiserreiches, der Weimarer Republik und in der Bundesrepublik Deutschland

Rassismus, Antisemitismus und die Herabsetzung politisch Andersdenkender kommen im Werk Agnes Miegels nicht vor

Entnazifizierungs-Urteil für Agnes Miegel: Unbelastet. Sowohl Motive wie Handlungen haben niemals NS-Geist verraten.


Agnes Miegel - klare Distanzierung vom Nationalsozialismus nach dem 2. Weltkrieg

Kein Revanchismus und Revisionismus: Agnes Miegel akzeptiert nach dem 2. Weltkrieg die neuen politischen Verhältnisse in Ostpreußen


Wie Antifa und Autonome gegen Agnes Miegel agitieren

Agnes Miegel: Stellungnahmen Pro und Kontra

Stellungnahme und Gutachten der Agnes-Miegel-Gesellschaft (Januar 2011)

Agnes Miegel: Bedeutendste Dichterin Ostpreußens, wichtigste Balladendichterin ihrer Zeit

Bad Nenndorf: Stadt der Literatur - dank Agnes Miegel
 

Agnes Miegel-Straßen: Umbenennung wissenschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen

Vom Unsinn politisch motivierter Straßenumbenennungen

Wissenschaftler gegen Umbenennung von Agnes-Miegel-Straßen

Renommierte Wissenschaftler: Agnes Miegel war keine Nazi-Dichterin

Agnes Miegel: Straßenumbenennungen 2011 fast überall gescheitert

Aktuelle Forschung: Agnes Miegel war keine Nazi-Dichterin

Ahlen-Vorhelm: Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße


Braunschweig-Stöckheim: Keine Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße


Braunschweig-Stöckheim: Auch Kulturdezernentin für Agnes-Miegel-Straße
 

Nonstop Nonsens in der Braunschweiger Zeitung: Martin Jasper: Das Schicksal ist eine Wanderdüne  


Bergisch Gladbach-Refrath: Anwohner einstimmig gegen Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße

Bergisch Gladbach-Refrath: Es bleibt bei Agnes-Miegel-Straße

Söhlde: Es bleibt bei Agnes-Miegel-Straße

Edewecht-Friedrichsfehn: Anwohner klar gegen eine Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße

Celle-Scheuen: Anwohner einstimmig gegen Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße

Celle: Neues Straßennamen-Gutachten entlastet Agnes Miegel

Celle: Straßennamen-Gutachten - kein Vorbild für andere Städte

Celle: Straßennamen im Rat - keine einheitliche Haltung

Celle: Oberbürgermeister Mende mit Straßenumbenennungen ziemlich isoliert

Celle: Straßennamen - "Mutter der Atombombe" statt Agnes Miegel?

Celle: Straßennamen - OB Mende informiert sich per Laienlexikon

Hildesheim-Ochtersum: Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße

Warendorf: Bevölkerung gegen Umbenennung des Agnes-Miegel-Weges

Bohmte, Bad Essen, Ostercappeln: Agnes-Miegel-Straßen bleiben

Goslar-Hahndorf: Agnes-Miegel-Straße bleibt

Sankt Augustin: Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße

Gronau: Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße

Stuhr-Brinkum: Breite Mehrheit für Agnes-Miegel-Straße

Schwerte: Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße

Lünen: Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße

Münster: Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße


Alsfeld: Wissenschaftler für Erhalt des Agnes-Miegel-Weges


Ganderkesee-Elmeloh: Alle Miegel-Experten gegen Umbenennung


Delmenhorst: Wissenschaftler für Erhalt der Miegelstraße


Bad Nenndorf: Jürgen Uebel gegen Dichterin Agnes Miegel


Bad Nenndorf: Miegel-Gegner wollen keine Presseinformationen der Agnes-Miegel-Gesellschaft in den "Schaumburger Nachrichten"


Bürgerbegehren gegen die Entfernung des Agnes-Miegel-Denkmals aus dem Kurpark Bad Nenndorf


Agnes Miegel: Sehr enge Beziehung zu Schaumburg


Münster: Ardey-Verlag und LWL-Literaturkommission im Zwielicht

LWL: Steffen Stadthaus - unwissenschaftlich gegen Agnes Miegel  

Agnes Miegel: Kenkmann und Thamer in der Kritik


Agnes Miegel: Willkür statt Wissenschaft - Prof. Dr. Ernst Ribbat disqualifiziert sich als Rezensent


Prof. Dr. Ernst Ribbat disqualifiziert sich mit Buchrezension zu Agnes Miegel


"Blick nach rechts" (BNR): Unwahrheiten über die Agnes-Miegel-Gesellschaft


Ratingen-Homberg: Bürger gegen Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße

Münster, Hindenburgplatz: Klare Mehrheit gegen Umbenennung

CDU Münster: Junge Union für Hindenburgplatz

Münster: Hindenburgplatz bleibt

Vordruck der Unterschriftenliste zum Bürgerbegehren Pro Hindenburgplatz in Münster, 2012

Hindenburgplatz: Bürgerentscheid kostet 285.000 Euro

SPD unterstützte Hindenburg als Bollwerk gegen Hitler

Münster, Straßennamen-Debatte: Manipulation durch OB Lewe?

Münster: "Informationen und Dokumente zu Straßennamen" in der Kritik

Münster: CDU-Fraktion kritisiert Informationen zu Straßennamen

Zweifelhafte Ausstellung "Ehre, wem Ehre gebührt" in Münster

Münster, Straßennamen: Fiasko für Thamer, Kenkmann und Lewe


Wesel und Voerde:  Bürger gegen Umbenennung der Hindenburgstraße


Kiel, Hindenburgufer: Historiker klar gegen Umbenennung


Einzelnachweise, Quellenverzeichnis 



Vollständige Agnes-Miegel-Dokumentation



Ausarbeitung: Detlef Suhr, Agnes-Miegel-Str. 42, 26188 Edewecht