Celle: Straßennamen - "Mutter der Atombombe"
statt Agnes Miegel? 
      Absurdes Theater in Celle: Statt der
bedeutendsten
ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel soll nun Lise Meitner, die nach
dem 2.
Weltkrieg in den USA als "Mutter
der Atombombe" gefeiert wurde, Namensgeberin einer Straße in
Celle-Scheuen werden. Die
Physikerin Lise Meitner, ehemalige Kollegin Otto Hahns, hatte Anfang
1939 aus
dem schwedischen Exil ein Versuchsergebnis Hahns als Kernspaltung
gedeutet. In einem Anfang 1939 gemeinsam mit ihrem Neffen Otto Robert
Frisch
veröffentlichten Aufsatz lieferte sie die erste theoretische Erklärung
der
Kernspaltung. Damit hatten beide durch ihre richtige Deutung der
Hahnschen Versuche
eine
Voraussetzung auch für die Entwicklung der Atombombe geschaffen. Frisch
ging 1943 nach Los Alamos, New Mexico, um dort an der
Entwicklung von Kernwaffen mitzuarbeiten. Lise Meitner hielt 1946,
während
einer Gastprofessur an der Catholic University of Washington,
Vorlesungen zum
Thema Kernphysik. Dabei wurde sie - zu ihrem eigenen Erschrecken - als
"Mutter der Atombombe" gefeiert.  
      Die beiden
amerikanischen Atombomben, welche 1945 auf Hiroshima und Nagasaki
abgeworfen
worden waren, forderten über 200.000 bzw. über 70.000 zivile Opfer. In
der
Folgezeit starben viele weitere Menschen durch die Strahlenkrankheiten.
Über
die letzten 50 Jahre ist die Zahl der Krebserkrankungen in den beiden
Städten
signifikant erhöht gewesen - Spätfolgen der menschenverachtenden
Atombomben-Abwürfe.  
      Am 5. März 2011 übersandte ich zu der
Umbenennungsproblematik einen Brief an Oberbürgermeister Dirk-Ulrich
Mende -
mit der Bitte um Weiterleitung an alle Ratsmitglieder. 
      Hier der Wortlaut des Schreibens: 
      Sehr geehrter Herr
Mende, 
      was die geplante
Umbenennung der
Agnes-Miegel-Straße in Celle-Scheuen anbelangt, so möchte ich zu
bedenken
geben, daß die neue Namensgeberin Lise Meitner nach dem 2. Weltkrieg 
      in den USA als „Mutter der Atombombe“ gefeiert wurde.
Schon am
16.2.2011 beschäftigte sich ein Kommentar der Online-Zeitung „Celle
heute“
mit diesem Thema. 
      Die Physikerin Lise
Meitner,
ehemalige Kollegin Otto Hahns, hatte Anfang 1939 aus dem schwedischen
Exil ein
Versuchsergebnis Hahns als Kernspaltung gedeutet. In einem kurz
danach
mit ihrem Neffen Otto Robert Frisch veröffentlichten Aufsatz lieferte
sie die
erste theoretische Erklärung der Kernspaltung. Frisch ging 1943 nach
Los
Alamos, New Mexico, um dort an der Entwicklung von Kernwaffen
mitzuarbeiten.
Lise Meitner hielt 1946, während einer Gastprofessur an der Catholic
University
of Washington, Vorlesungen zum Thema Kernphysik. Dabei wurde sie - zu
ihrem
eigenen Erschrecken - als "Mutter der Atombombe" gefeiert. Tatsächlich
hatte sie durch ihre richtige Deutung der Hahnschen Versuche die
wissenschaftlichen Grundlagen auch für die Entwicklung der Atombombe
geschaffen. 
      Vor diesem Hintergrund
erscheint mir
eine Umbenennung der „Agnes-Miegel-Str.“ in „Dr.-Lise-Meitner-Str.“ als
keine sehr glückliche Entscheidung. 
      15 Ratsmitglieder (13
Gegenstimmen, 2
Enthaltungen) hatten bereits bei der Abstimmung am 10.2.2011 gegen eine
Umbenennung der Straße gestimmt - trotz gegenteiliger Empfehlung der
Straßennamen-Kommission.
Das aktuelle Gutachten der Agnes-Miegel-Gesellschaft unter Mitarbeit
der
international bedeutendsten Miegel-Expertin Dr. Marianne Kopp aus
Stadtbergen
belegt eindeutig, daß eine Umbenennung der Agnes-Miegel-Str. in
Celle-Scheuen
sachlich in keiner Weise gerechtfertigt ist. 
      Es scheint mir deshalb
dringend
angeraten, neu darüber nachzudenken, ob eine solche Umbenennung
überhaupt
vollzogen werden sollte.   
      Mit freundlichen
Grüßen,
 
       
      Detlef Suhr  
       
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Einzelnachweise,
Quellenverzeichnis  
 
 
 
Vollständige
Agnes-Miegel-Dokumentation 
 
 
 
Ausarbeitung: Detlef Suhr,
Agnes-Miegel-Str. 42, 26188 Edewecht 
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