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Aktuelles über die Dichterin Agnes Miegel (1879-1964) von Detlef Suhr, Pressesprecher der literarischen Agnes-Miegel-Gesellschaft e. V.
   

Celle: Straßennamen - "Mutter der Atombombe" statt Agnes Miegel?

Absurdes Theater in Celle: Statt der bedeutendsten ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel soll nun Lise Meitner, die nach dem 2. Weltkrieg in den USA als "Mutter der Atombombe" gefeiert wurde, Namensgeberin einer Straße in Celle-Scheuen werden. Die Physikerin Lise Meitner, ehemalige Kollegin Otto Hahns, hatte Anfang 1939 aus dem schwedischen Exil ein Versuchsergebnis Hahns als Kernspaltung gedeutet. In einem Anfang 1939 gemeinsam mit ihrem Neffen Otto Robert Frisch veröffentlichten Aufsatz lieferte sie die erste theoretische Erklärung der Kernspaltung. Damit hatten beide durch ihre richtige Deutung der Hahnschen Versuche eine Voraussetzung auch für die Entwicklung der Atombombe geschaffen. Frisch ging 1943 nach Los Alamos, New Mexico, um dort an der Entwicklung von Kernwaffen mitzuarbeiten. Lise Meitner hielt 1946, während einer Gastprofessur an der Catholic University of Washington, Vorlesungen zum Thema Kernphysik. Dabei wurde sie - zu ihrem eigenen Erschrecken - als "Mutter der Atombombe" gefeiert. 

Die beiden amerikanischen Atombomben, welche 1945 auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen worden waren, forderten über 200.000 bzw. über 70.000 zivile Opfer. In der Folgezeit starben viele weitere Menschen durch die Strahlenkrankheiten. Über die letzten 50 Jahre ist die Zahl der Krebserkrankungen in den beiden Städten signifikant erhöht gewesen - Spätfolgen der menschenverachtenden Atombomben-Abwürfe.

Am 5. März 2011 übersandte ich zu der Umbenennungsproblematik einen Brief an Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende - mit der Bitte um Weiterleitung an alle Ratsmitglieder.

Hier der Wortlaut des Schreibens:

Sehr geehrter Herr Mende,

was die geplante Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße in Celle-Scheuen anbelangt, so möchte ich zu bedenken geben, daß die neue Namensgeberin Lise Meitner nach dem 2. Weltkrieg  in den USA als „Mutter der Atombombe“ gefeiert wurde. Schon am 16.2.2011 beschäftigte sich ein Kommentar der Online-Zeitung „Celle heute“ mit diesem Thema.

Die Physikerin Lise Meitner, ehemalige Kollegin Otto Hahns, hatte Anfang 1939 aus dem schwedischen Exil ein Versuchsergebnis Hahns als Kernspaltung gedeutet. In einem kurz danach mit ihrem Neffen Otto Robert Frisch veröffentlichten Aufsatz lieferte sie die erste theoretische Erklärung der Kernspaltung. Frisch ging 1943 nach Los Alamos, New Mexico, um dort an der Entwicklung von Kernwaffen mitzuarbeiten. Lise Meitner hielt 1946, während einer Gastprofessur an der Catholic University of Washington, Vorlesungen zum Thema Kernphysik. Dabei wurde sie - zu ihrem eigenen Erschrecken - als "Mutter der Atombombe" gefeiert. Tatsächlich hatte sie durch ihre richtige Deutung der Hahnschen Versuche die wissenschaftlichen Grundlagen auch für die Entwicklung der Atombombe geschaffen.

Vor diesem Hintergrund erscheint mir eine Umbenennung der „Agnes-Miegel-Str.“ in „Dr.-Lise-Meitner-Str.“ als keine sehr glückliche Entscheidung.

15 Ratsmitglieder (13 Gegenstimmen, 2 Enthaltungen) hatten bereits bei der Abstimmung am 10.2.2011 gegen eine Umbenennung der Straße gestimmt - trotz gegenteiliger Empfehlung der Straßennamen-Kommission. Das aktuelle Gutachten der Agnes-Miegel-Gesellschaft unter Mitarbeit der international bedeutendsten Miegel-Expertin Dr. Marianne Kopp aus Stadtbergen belegt eindeutig, daß eine Umbenennung der Agnes-Miegel-Str. in Celle-Scheuen sachlich in keiner Weise gerechtfertigt ist.

Es scheint mir deshalb dringend angeraten, neu darüber nachzudenken, ob eine solche Umbenennung überhaupt vollzogen werden sollte.  

Mit freundlichen Grüßen,  

Detlef Suhr


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Einzelnachweise, Quellenverzeichnis 



Vollständige Agnes-Miegel-Dokumentation



Ausarbeitung: Detlef Suhr, Agnes-Miegel-Str. 42, 26188 Edewecht