Viele Historiker und Journalisten sind für den Erhalt des Straßennamens
Zahlreiche andere Autoren bewerten Hindenburg sehr viel positiver als Wolfram Pyta - darunter so prominente Historiker wie Werner Maser oder der 2006 verstorbene Hitler-Biograph Joachim C. Fest."Tatsache ist, dass sich Hindenburg in seiner Eigenschaft als Reichspräsident im Januar 1933 wie ein guter Demokrat verhalten hat, indem er den Chef der stärksten Partei zum Kanzler ernannte und mit der Regierungsbildung beauftragte. Hätte er nach seinem Herzen gehandelt, das Parlament aufgelöst und den Kaiser wieder eingesetzt, wäre Deutschland viel erspart geblieben, aber man würde ihn heute erst recht als Antidemokraten schmähen und in den Orkus des Vergessens stoßen. Dass er ein von Freund und Feind hochgeachteter Heerführer im Ersten Weltkrieg war, schlägt heute und hierzulande ebenfalls ausschließlich zu seinen Ungunsten aus. Man kann dieses Land, jenseits aller salbungsvollen Zivilgesellschafts-Rhetorik, wohl nur aus der Perspektive der totalen Niederlage und deren noch totalerer Verinnerlichung begreifen, inclusive jener rudelbildenden Maulhelden, die sich ausschließlich an toten oder absolut ungefährlichen Gegnern abarbeiten und sich dafür gegenseitig Couragepreise verleihen." (Michael Klonovsky, Leiter des FOCUS-Debattenressorts)
Auch der prominente US-Historiker William S. Lind hält solche Umbenennungen für "unhistorisch und ungerecht". In einem Zeitungsinterview vom 14.9.2012 warnt er vor einer schleichenden Ideologisierung der Gesellschaft durch die Umbenennung von Straßen und Plätzen. Diese ziele darauf, die Menschen von ihren Bindungen zur Vergangenheit abzutrennen und ihnen so die Basis zu nehmen, auf derer sie die Gegenwart beurteilen könnten. Paul von Hindenburg habe für die Deutschen seiner Zeit eine große Bedeutung gehabt. Dies solle man respektieren. Hindenburg schlicht als „problematisch“ zu betrachten und deshalb einen nach ihm benannten Platz in Münster umzubenennen, sei „unhistorisch und ungerecht“, so Lind. „Die Leute damals waren nicht einfach alle Rechtsextreme, sondern lebten in einer anderen Zeit und in einer anderen Welt. Und tatsächlich haben sie meist Großartiges geleistet, ja sie haben schließlich erst die Entwicklung unserer heutigen Welt möglich gemacht“, erklärt der Militärhistoriker. Die Vorstellung, die Vergangenheit heute nachträglich - beispielweise durch Platz-Umbenennungen - korrigieren zu können, sei Ausweis ideologischen Denkens. Dabei gehe es um die Reprogrammierung unserer Erinnerung. Hingegen sei „ein Bekenntnis dazu, die Vergangenheit so anzunehmen, wie sie nun mal historisch war, ein Ausweis für Freiheit“, erklärt Lind. Der amerikanische Militärhistoriker William S. Lind publizierte zahlreiche Bücher und Zeitungsbeiträge, unter anderem in der Washington Post, New York Times, Los Angeles Times und der Zeitung des US-Marinekorps, der Marine Corps Gazette.
Für Tradition
oder für
Geschichtslosigkeit? Mehr
zu diesem Thema hier.
Prof. Dr. Götz Aly, einer der bedeutendsten deutschen Historiker, bezeichnet ideologisch motivierte Straßenumbenennungen als "billige Rechthaberei". Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier:
Hindenburg galt in der Weimarer Republik als der "Hüter der Verfassung". Noch im April 1932 unterstützten ihn alle demokratischen Parteien bei der Wahl zum Reichspräsidenten gegen Hitler. Die SPD warb aktiv für Hindenburg und plakatierte den Slogan "Schlagt Hitler. Deshalb: Wählt Hindenburg." Mehr zu diesem Thema hier:
OStD
Dr. Pünder, Schreiben vom 28.8.1997
"Hindenburg war kein
Nationalsozialist. 1932 war er mit 53 % der
Stimmen -
von Links bis zur politischen Mitte - gegen Hitler (36,8 %) und
Thälmann (10,2
%) zum Staatsoberhaupt gewählt worden. Im Falle einer Umbenennnung des
Hindenburgplatzes müßten konsequenterweise auch andere Straßen und
Plätze,
deren Namensgebungen auf zeitbezogenen Einstellungen und Bewertungen
beruhen, in
die Diskussion kommen. Es kann nicht sinnvoll sein, historische Belege
- und um
solche geht es hier -, die zum Teil tief im Bewußtsein der Bevölkerung
verwurzelt sind, bei jeder Veränderung der historischen Sichtweise zu
löschen.
Maßnahmen dieser Art könnten als Ausdruck einer schleichenden
Geschichtslosigkeit verstanden werden." (Quelle: Stadtarchiv
Münster)
Gerade in der jüngsten Zeit haben die
Stadt- und Gemeinderäte solche Umbenennungsbestrebungen fast überall
abgelehnt
In
Weinstadt/Baden-Württemberg
wird die
Hindenburgstraße ebenfalls nicht umbenannt. Das
beschloss im
Juni 2012 der Gemeinderat. Auch in Emmerich-Elten
sieht man viele
Argumente für
die dortige Hindenburgallee.
Die Hindenburgstraße in Landau/Pfalz wird genauso ihren Namen behalten. Das beschloss am 12.10.2012 mit großer Mehrheit der Stadtrat.
In Waldkirch/Baden wird die
Hindenburgstraße - laut Gemeinderatsbeschluss vom 25.1.2013 - nicht
umbenannt.
In Hamburg-Winterhude bleibt der Name
der Hindenburgstraße ebenfalls - wie im Februar 2013 entschieden wurde.
Auch die
Hindenburgstraße in Biberach
behält nach Beschluss des Stadtrates vom 4.3.2013 ihren Namen.
Lesen
Sie hier:
In Bad Tölz wird es wohl ebenfalls beim
Namen "Hindenburgstraße" bleiben. Lesen
Sie hier:
Anwohner
-
insbesondere Gewerbetreibende bzw. Betriebe - können gegen
Straßenumbenennung
klagen.
Agnes
Miegel - klare Distanzierung vom Nationalsozialismus nach dem 2.
Weltkrieg
Wie
Antifa und Autonome gegen Agnes Miegel agitieren
Agnes
Miegel: Stellungnahmen Pro und Kontra
Stellungnahme
und Gutachten der Agnes-Miegel-Gesellschaft (Januar 2011)
Agnes
Miegel: Bedeutendste Dichterin Ostpreußens, wichtigste
Balladendichterin ihrer
Zeit
Bad
Nenndorf: Stadt der Literatur - dank Agnes Miegel
Agnes
Miegel-Straßen: Umbenennung wissenschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen
Vom
Unsinn politisch motivierter Straßenumbenennungen
Wissenschaftler
gegen Umbenennung von Agnes-Miegel-Straßen
Renommierte
Wissenschaftler: Agnes Miegel war keine Nazi-Dichterin
Agnes
Miegel: Straßenumbenennungen 2011 fast überall gescheitert
Aktuelle
Forschung: Agnes Miegel war keine Nazi-Dichterin
Ahlen-Vorhelm:
Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße
Braunschweig-Stöckheim:
Keine Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße
Braunschweig-Stöckheim:
Auch Kulturdezernentin für Agnes-Miegel-Straße
Bergisch
Gladbach-Refrath: Anwohner einstimmig gegen Umbenennung der
Agnes-Miegel-Straße
Bergisch
Gladbach-Refrath: Es bleibt bei Agnes-Miegel-Straße
Söhlde:
Es bleibt bei Agnes-Miegel-Straße
Edewecht-Friedrichsfehn:
Anwohner klar gegen eine Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße
Celle-Scheuen:
Anwohner einstimmig gegen Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße
Celle:
Neues Straßennamen-Gutachten entlastet Agnes Miegel
Celle:
Straßennamen-Gutachten - kein Vorbild für andere Städte
Celle:
Straßennamen im Rat - keine einheitliche Haltung
Celle:
Oberbürgermeister Mende mit Straßenumbenennungen ziemlich isoliert
Celle:
Straßennamen - "Mutter der Atombombe" statt Agnes Miegel?
Celle:
Straßennamen - OB Mende informiert sich per Laienlexikon
Hildesheim-Ochtersum:
Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße
Warendorf:
Bevölkerung gegen Umbenennung des Agnes-Miegel-Weges
Bohmte,
Bad Essen, Ostercappeln: Agnes-Miegel-Straßen bleiben
Goslar-Hahndorf:
Agnes-Miegel-Straße bleibt
Sankt
Augustin: Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße
Gronau:
Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße
Stuhr-Brinkum:
Breite Mehrheit für Agnes-Miegel-Straße
Schwerte:
Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße
Lünen:
Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße
Münster:
Breite Mehrheit für Erhalt der Agnes-Miegel-Straße
Alsfeld: Wissenschaftler für Erhalt des Agnes-Miegel-Weges
Ganderkesee-Elmeloh:
Alle Miegel-Experten gegen Umbenennung
Delmenhorst: Wissenschaftler für Erhalt der Miegelstraße
Bad Nenndorf: Jürgen Uebel gegen Dichterin Agnes Miegel
Agnes Miegel: Sehr enge Beziehung zu Schaumburg
Münster:
Ardey-Verlag und LWL-Literaturkommission im Zwielicht
LWL:
Steffen Stadthaus - unwissenschaftlich gegen Agnes Miegel
Agnes
Miegel: Kenkmann und Thamer in der Kritik
Agnes Miegel: Willkür statt
Wissenschaft - Prof. Dr. Ernst Ribbat disqualifiziert sich als Rezensent
"Blick
nach rechts" (BNR): Unwahrheiten über die Agnes-Miegel-Gesellschaft
Ratingen-Homberg:
Bürger gegen Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße
Münster,
Hindenburgplatz: Klare Mehrheit gegen Umbenennung
CDU
Münster: Junge Union für Hindenburgplatz
Münster:
Hindenburgplatz bleibt
Vordruck
der Unterschriftenliste zum Bürgerbegehren Pro Hindenburgplatz in
Münster,
2012
Hindenburgplatz:
Bürgerentscheid kostet 285.000 Euro
SPD
unterstützte Hindenburg als Bollwerk gegen Hitler
Münster,
Straßennamen-Debatte: Manipulation durch OB Lewe?
Münster:
"Informationen und Dokumente zu Straßennamen" in der Kritik
Münster:
CDU-Fraktion kritisiert Informationen zu Straßennamen
Zweifelhafte
Ausstellung "Ehre, wem Ehre gebührt" in Münster
Münster,
Straßennamen: Fiasko für Thamer, Kenkmann und Lewe
Wesel und Voerde: Bürger gegen Umbenennung der Hindenburgstraße
Einzelnachweise,
Quellenverzeichnis
Vollständige
Agnes-Miegel-Dokumentation