Agnes Miegel: Stellungnahmen und Gutachten Pro und Kontra: Einfühlsames und Einseitiges zum Wirken der Dichterin. (Textauszug
der Agnes-Miegel-Dokumentation
mit
Einzelnachweisen) Die
Lebensmaxime Agnes Miegels manifestiert sich quasi in ihrer Inschrift
für den
Ostdeutschland-Gedenkturm in Schloß Burg an der Wupper (ca. 1952), die
nämlich
in dem Bekenntnis und Aufruf mündet, nichts als den Haß zu
hassen! Ein
schöneres Plädoyer für Menschlichkeit und Verständigung jenseits von
Parteipolitik und Zeitgeist läßt sich wohl kaum denken! In dem
Internet-Laienlexikon Wikipedia finden wir darüber nichts. Der
Abschnitt „Verhältnis zum Nationalsozialismus“ im Wikipedia-Artikel
über
Agnes Miegel wirkt hingegen haßerfüllt und setzt auf eine
Herabwürdigung der
Dichterin. Völlig einseitig werden hier ausschließlich solche
Quellen genutzt, welche der Dichterin - unzutreffenderweise - ein enges
Verhältnis zur Ideologie der
NS-Diktatur unterstellen. Dieses wäre für sich genommen nicht weiter
schlimm,
jedoch lassen sich Millionen Internetnutzer von solchen
"Informationen" leiten. Auch das Bestreben, Straßen die den Namen der
Dichterin tragen umzubenennen, ist wohl maßgeblich auf die Medienmacht
der
Wikipedia zurückzuführen. Selbst
die "Stellungnahme zu Agnes Miegel" (2010) des Historikers Prof. Dr.
Horst Matzerath aus Erftstadt ähnelt in weiten Teilen auffällig den die
Dichterin ausschließlich belastenden Angaben in Wikipedia. Die
zahlreichen Agnes Miegel entlastenden Fakten, welche bei einem
weitergehenden Quellenstudium problemlos zu finden sind (und auch in
dieser
Abhandlung dargelegt werden), erwähnt Matzerath nicht. So entsteht bei
ihm ein
gänzlich negatives Bild der Dichterin, das mit der Realität wenig zu
tun hat.
"Es ist nicht ganz einerlei, wie die Straße heißt, in der man wohnt" nennt der Historiker Dr. Bernhard Strebel (Hannover) sein Gutachten mit dem Untertitel "Straßennamen in Celle und personelle Verbindungen mit dem Nationalsozialismus" (30.11.2010), erstellt für die dortige Stadtverwaltung.
In der Stellungnahme von Dr. Bernhard Strebel finden sich mehrere Passagen, die starke Ähnlichkeit mit dem völlig einseitigen Artikel über Agnes Miegel in dem Internet-Mitmach-Lexikon "Wikipedia" aufweisen. Ein Satz ist sogar praktisch identisch. So heißt es bei Wikipedia schon seit Jahren unverändert: Als bekannte ostpreußische Heimatdichterin wurde sie zu einem "literarischen Aushängeschild" des NS-Regimes. Bei Strebel finden wir folgenden Satz: Als bekannte ostpreußische Heimatdichterin (genannt "Mutter Ostpreußens") wurde sie zu einem literarischen Aushängeschild des NS-Regimes. Können diese identischen Sätze bloßer Zufall sein?
Übrigens
werden Studenten, die für ihre Ausarbeitungen "Informationen" aus
Wikipedia verwenden, an jeder Universität streng gerügt. Das Lexikon
gilt in
jeder Hinsicht als unwissenschaftlich.
Bei einer Befragung der Straßennamen-Kommission Anfang Dezember 2010 mußte Strebel einräumen, die wichtigste Informationsquelle für alle Recherchen zu Agnes Miegel, die Agnes-Miegel-Gesellschaft in Bad Nenndorf, gar nicht berücksichtigt zu haben. Auf die Frage von Dr. Michael Bischoff, CDU: „Hatten Sie Gelegenheit, die Unterlagen der Agnes-Miegel-Gesellschaft zu lesen und zu bewerten?" antwortete Strebel: "Ich war nicht in der Lage, mir die neuen Unterlagen anzuschauen." Dr. Thomas Scharf-Wrede vom Bistumsarchiv Hildesheim, ebenfalls in das Celler Straßennamen-Gutachten involviert, kritisiert in seiner Stellungnahme das angeblich "lebenslange Ausbleiben einer Distanzierung Agnes Miegels vom Nationalsozialismus" und nennt dieses als Grund für die Befürwortung einer Straßenumbenennung. Agnes Miegel hatte sich nach dem 2. Weltkrieg aber sehr wohl vom Nationalsozialismus distanziert. Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier:
Der Historiker Prof. Dr. Paul Leidinger, Universität Münster, veröffentlichte am 1.7.2010 eine sehr viel qualitätvollere Stellungnahme zu Agnes Miegel. (17) Sein Beitrag liefert eine Fülle von wenig bekannten Fakten über das Leben der Dichterin und zeigt eindrucksvoll die Beweggründe ihres Verhaltens in der Zeit des Nationalsozialismus. Leidinger ist der Auffassung, daß die politische Einstellung Agnes Miegels zwar einen deutschnationalen Ansatz gehabt habe, allerdings keinen nationalsozialistischen.
Der
Historiker Dr. Michael Gehler, Institutsleiter für Geschichte an der
Universität
Hildesheim, ist ebenfalls eindeutig gegen die Umbenennung von
Agnes-Miegel-Straßen.
In einem umfangreichen Interview der Hildesheimer Zeitung Kehrwieder
am
Sonntag vom 13.2.2011 sagte er u. a. folgendes: "Miegel
hat
erzieherisch und schriftstellerisch viel geleistet und Heimat
thematisiert, was
nach dem Krieg viele Menschen tief berührt hat. Sie erlebte eine
Diktatur und
konnte sich das Regime nicht aussuchen. Zu betrachten ist das gesamte
Leben
dieser Frau. Wenn man sich nur Einzelteile aus der Biographie
herauspickt, ist
das einseitig. Das Gesamtbild wird so entstellt. Dann müßten wir auch
den
Namen des späteren Hitler-Attentäters von Stauffenberg streichen, weil
er bis
1938 Anhänger Hitlers und Befürworter des Nationalsozialismus war." Den
vollständigen Zeitungsartikel finden Sie hier:
Die Literaturwissenschaftlerin und Miegel-Biographin Dr. phil. Marianne Kopp aus Stadtbergen gilt auch international als die wohl bedeutendste Autorität in Sachen Agnes Miegel. Seit 25 Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Leben und Werk der Dichterin und hat zahlreiche wissenschaftliche Texte über die Dichterin verfaßt. Sie ist auch Vorsitzende der literarischen Agnes-Miegel-Gesellschaft in Bad Nenndorf. Auf den Internet-Seiten der Agnes-Miegel-Gesellschaft (www.agnes-miegel-gesellschaft.de) erhält man wissenschaftlich fundierte Informationen über die Dichterin.
Maßstab für die Beurteilung Agnes Miegels ist das Referenz-Gutachten der Agnes-Miegel-Gesellschaft, welches unter Mitwirkung von Frau Dr. Marianne Kopp entstand. Es belegt eindeutig, daß eine Umbenennung von Agnes-Miegel-Straßen wissenschaftlich nicht gerechtfertigt ist. *Einen nachvollziehbaren Artikel über Agnes Miegel bietet zur Zeit auch das Internet-Lexikon "Pluspedia": http://www.pluspedia.org/index.php/Agnes_Miegel
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Ausarbeitung: Detlef Suhr, Agnes-Miegel-Str. 42, 26188 Edewecht |