Öffnungszeiten, Lesestunden und andere Veranstaltungen im Agnes-Miegel-Haus Bad Nenndorf, Agnes-Miegel-Platz 3:
Rufen Sie uns an: Telefon 05723-917317 oder besuchen Sie uns im Internet: https://agnesmiegel.wordpress.com/
Aktuelles
über die Dichterin Agnes Miegel (1879-1964) von Detlef Suhr,
Pressesprecher der Agnes-Miegel-Gesellschaft e. V.:
Wikipedia-Unsinn
über Dichterin Agnes Miegel
Wie
ein
Internet-Laienlexikon und linksextreme Gruppen mit Unwahrheiten das
Ansehen bedeutender Persönlichkeiten beschädigen
Willy
Brandt besuchte Agnes Miegel 1961 an ihrem Alterswohnsitz in Bad
Nenndorf und
gehörte damit zu den zahlreichen Prominenten, welche der bedeutendsten
ostpreußischen Dichterin damals ihre Aufwartung machten. Ihn verband
mit Agnes
Miegel der Geist der Versöhnung, die Aussöhnung mit den früheren
Gegnern und
neuen Nachbarn im Osten. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.
Hören Sie dazu auch die aktuelle Agnes Miegel-Biographie des "WDR-Zeitzeichen" vom 26.10.2014.
Die Autoren sprechen sich - wie viele Literaturwissenschaftler
und Historiker - gegen eine
Herabwürdigung der Dichterin aus und stellen den künstlerischen Rang
ihres Werkes heraus (bitte anklicken).
"Wikipedia"
verschweigt, dass seit Februar 2011 fast alle Straßenumbenennungen von
den Städten und Gemeinden abgelehnt worden sind und das Agnes-Miegel-Denkmal in Bad Nenndorf erhalten bleibt.
Das Werk und die Korrespondenz der Dichterin Agnes Miegel
sind frei von Rassismus und Antisemitismus - jene Elemente, ohne die
nationalsozialistische Gewaltherrschaft und Holocaust nicht denkbar
sind. Auch die Herabsetzung politisch Andersdenkender findet
sich nirgends. Trotzdem betreiben
linke und linksextreme Gruppen sowie das sich auf zweifelhafte linke
und linksradikale Quellen stützende Internet-Laienlexikon
"Wikipedia" ihre Demontage und die Umbenennung von
Agnes-Miegel-Straßen. Als Grund wird ein angeblich schuldhaftes
Verhalten der Dichterin während der Zeit des Nationalsozialismus
genannt. Solche Umbenennungen sind jedoch nach den
neuesten
Forschungsergebnissen der wichtigsten Experten für Leben und Werk der
Dichterin
sachlich in keiner Weise gerechtfertigt. Seit Februar 2011 sind daher
fast alle
Umbenennungsversuche in den Städten und Gemeinden gescheitert - so u.
a. in
Münster, Delmenhorst, Stuhr-Brinkum, Ganderkesee, Wuppertal-Oberbarmen, Bottrop,
Velbert, Mainz-Finthen, Sankt Augustin, Bergkamen-Oberaden, Gronau,
Goslar-Hahndorf,
Bergisch Gladbach-Refrath, Hildesheim-Ochtersum, Bohmte, Söhlde,
Herzberg, Bad
Essen, Ostercappeln oder Nienburg, wo sich die Stadt- und Gemeinderäte gegen die
Umbenennung entschieden haben. Das Internet-Laienlexikon "Wikipedia"
verschweigt all diese abgelehnten
Umbenennungen der letzten zwei Jahre
- ein unglaublicher
Skandal! Teilweise wird auch behauptet, es seien Umbenennungen erfolgt
- obwohl diese von den Kommunen abgeschmettert worden sind (z. B.
Ganderkesee-Elmeloh oder Velbert). Auch die Agnes-Miegel-Straßen
und -Plätze in Hannover,
Sarstedt, Erlangen oder Bad Nenndorf blieben - anders als "Wikipedia"
suggeriert - selbstverständlich erhalten.
Eine schlichte Erfindung ist auch die Behauptung in "Wikipedia", das Agnes-Miegel-Denkmal in Bad Nenndorf sei entfernt worden.
Es wurde im Oktober 2015 im Garten des Agnes-Miegel-Hauses aufgestellt und wieder
eingeweiht. In einem Bürgerentscheid hatten sich zuvor 77 % der Wähler
für die Erhaltung des Denkmals ausgesprochen.
Der
SPD-Kanzlerkandidat und
spätere Friedensnobelpreisträger Willy Brandt zu Besuch bei Agnes
Miegel in Bad
Nenndorf im Juni 1961
Internetseite
"Stadt Münster: Straßennamen - Agnes-Miegel-Straße": Linksradikale
Texte als Quellen, völlig einseitige Darstellung.
Auch die Internetseite "Stadt Münster: Straßennamen -
Agnes-Miegel-Straße" ist
gekennzeichnet durch eine völlig einseitige, verunglimpfende
Darstellung der Dichterin mit gänzlich aus dem Zusammenhang gerissenen
Zitaten.
Zudem werden unseriöse Quellen angegeben, z. B. Texte linksradikaler
Organisationen - wie "Gruppe Conflict" oder "Antifa Erftstadt". Auch in
Münster wurde die dortige Agnes-Miegel-Straße selbstverständlich nicht
umbenannt.
Bedeutendstes
Agnes-Miegel-Buch
wieder erhältlich
Im Jahre 2011
verweigerte der
Ardey-Verlag aus Münster die weitere Verbreitung des Buches "Agnes
Miegel.
Ihr Leben, Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis zur NS-Zeit", die
bisher wohl beste Darstellung dieses Themas. Die bedeutendsten
Miegel-Kenner
weisen hier wissenschaftlich fundiert nach, daß man nicht von einer
"NS-Dichterin Agnes Miegel" sprechen kann. Die Verweigerung, das Buch
weiter zu verbreiten (nachdem bereits Hunderte von Exemplaren
ausgeliefert
worden waren) hing wohl mit der Umbenennungskampagne in Münster
zusammen. Herausgeberin
und Literaturwissenschaftlerin Dr. Marianne Kopp
verklagte daraufhin den Verlag wegen Vertragsbruches.
Inzwischen wurde in einem Vergleich vor dem Landgericht Münster
festgelegt, daß der Verlag die zurückgehaltene
Restauflage unverzüglich freigeben und alle Rechte an der Vermarktung
des
Buches an die Herausgeberin zurückgeben muß. Der Verlag hat zudem den
Großteil der Kosten der Rechtsauseinandersetzung zu tragen. Jetzt
ist das
Buch wieder erhältlich - und zwar direkt über die literarische
Agnes-Miegel-Gesellschaft, Agnes-Miegel-Platz 3, 31542 Bad Nenndorf,
T.:
05723-917317.
Einen
hochkarätigen, umfangreichen Radiobeitrag, der sich ebenfalls ganz klar
gegen die Umbenennung
von Agnes-Miegel-Straßen wendet, präsentierte am 4.12.2011 der Sender
"Antenne Münster". Hier als PDF-Dokument Flugblatt
und Einleitungstext
zur Sendung.
Biographische
Informationen zu Agnes
Miegel hat die Landsmannschaft Ostpreußen, Abteilung Kultur,
herausgegeben - hier
als PDF-Datei.
Eine Einführung in
die Lyrik der ostpreußischen Dichterin,
erstellt von der Literaturwissenschaftlerin Dr. Bärbel Beutner, finden
Sie hier
als PDF-Datei.
Dr. Bärbel Beutner hat ebenfalls
eine sehr gute Einführung in das
Prosawerk Agnes Miegels vorgelegt - hier
als PDF-Datei.
Zahlreiche
Straßen in deutschen Städten und Gemeinden wurden in
den vergangenen Jahrzehnten nach der bedeutenden ostpreußischen
Dichterin Agnes
Miegel benannt. Seit einiger Zeit aber gibt es mancherorts
Bestrebungen, diese
Straßen umzubenennen. Wie ist das zu erklären? Als Grund wird zumeist
ein
"umstrittenes Verhältnis der Dichterin zum Nationalsozialismus"
genannt. Wer im Internet über Agnes Miegel und die NS-Diktatur
recherchiert,
der stößt - neben der sehr ausgewogenen und wissenschaftlich fundierten
Darstellung auf den
Seiten der Agnes-Miegel-Gesellschaft in Bad Nenndorf (www.agnes-miegel-gesellschaft.de)
- immer sogleich auf den Eintrag in dem Mitmach-Lexikon "Wikipedia".
Daneben gibt es andere Internet-Seiten, welche entweder die Aussagen in
Wikipedia weitgehend kopieren und/oder ihre Herkunft vom linken Rand
des
Meinungsspektrums nicht verleugnen (Antifa-Gruppen, Gruppierungen, die
der SED-
und PDS-Nachfolgepartei "Die Linke" nahestehen). Die Motivation dieser
Gruppen ist klar: Agnes Miegel, von ihren Landsleuten liebevoll "Mutter
Ostpreußen" genannt, gilt als wichtige literarische Repräsentantin der
ehemaligen deutschen Ostgebiete - noch dazu von eher konservativer
politischer
Couleur. Eine solche Persönlichkeit möchten sie natürlich gerne aus dem
Gedächtnis der
deutschen Bevölkerung streichen. Deshalb wird Agnes Miegel von diesen
Gruppen -
entgegen der Faktenlage - als "NS-Dichterin" abgestempelt.
Die
junge Agnes Miegel um 1900
Wikipedia aber wird
ernst genommen, ist für viele zum alltäglichen
Mittel der Informationsbeschaffung geworden. Dabei muß sich jeder
vergegenwärtigen,
daß an dem Lexikon Wikipedia jeder Laie mitwirken kann. Eine Kontrolle
dieser
Beiträge in Gestalt einer qualifizierten Fachredaktion gibt es nicht.
Stattdessen gilt das Prinzip: Die Schreiber kontrollieren sich
gegenseitig. Daß
dieses oft nur unzureichend funktioniert, erklärt die sehr
unterschiedliche
Qualität der Beiträge in diesem Lexikon. Im Oktober 2010 war kurzzeitig
eine
inhaltlich korrekte Darstellung bei "Wikipedia" zu finden. Siehe: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Agnes_Miegel&diff=80432179&oldid=80430622.
Diese wurde jedoch bezeichnenderweise von anderen "Autoren" gleich
wieder gelöscht.
Der
heutige Wikipedia-Artikel über Agnes Miegel - und hier besonders
der Abschnitt "Verhältnis zum Nationalsozialismus" - gilt als
besonders einseitig, auch was die Quellenauswahl anbelangt. So
werden
ungeprüft umfangreiche Ausschnitte des Skandal-Buches Kulturlexikon
zum Dritten Reich des Journalisten Ernst Klee (veröffentlicht 2007)
verwendet, "dieses Machwerk .... ein geistiges Armutszeugnis, ein
Skandal
und eine Schande" - wie es die Welt in ihrer Kritik
formulierte
(siehe auch "Stellungnahmen Pro und Kontra") .
In dieser
Ausarbeitung hingegen werden die neuesten Forschungsergebnisse den
Behauptungen in
Wikipedia
gegenübergestellt.
Agnes
Miegel in
der NS-Zeit: Sie veröffentlicht mutig ihre
Vorahnungen von Weltenbrand und Verlust ihrer Heimat Ostpreußen
Im Abschnitt Nationalsozialismus
des Internet-Laienlexikons "Wikipedia" wird der Dichterin Agnes Miegel eine
"unkritische und befürwortende Haltung gegenüber dem
Nationalsozialismus" vorgeworfen. Dieser Vorwurf ist nachweislich
falsch. Man beruft sich bei den Vorwürfen gegen die Dichterin auf zwei lange
bekannte Gedichte von Agnes Miegel. Es handelt sich dabei jedoch um
Auftragswerke für das
NS-Regime mit vorausgesetzten Lobsprüchen auf Hitler. In seinem Artikel
Hymnen
auf Adolf Hitler (2009) auf der Internet-Plattform
"Spiegel-online" erklärt der Autor Dr. Hans Prescher die Entstehung
solcher Auftragsgedichte wie folgt: Natürlich haben der Minister
für
Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, und seine Mitarbeiter
die
Fäden im Hintergrund gezogen, sie haben Grundzüge und Komponenten
bestimmt,
wie Hitler gehuldigt werden sollte. So ist bei der Lektüre dieser
Gedichte
stets zu bedenken, dass Goebbels jedem der Autoren gewissermaßen beim
Schreiben
über die Schulter geschaut hat. Welche Konsequenzen die
Verweigerung solcher Aufträge in der
NS-Diktatur haben konnte, braucht hier wohl nicht näher erläutert zu
werden.
Trotzdem gelingt es Agnes Miegel, sich Freiräume zu verschaffen. So
sagt sie in
dem Gedicht Dem Schirmer des Volkes aus dem Jahre 1939, das
natürlich
auch die von Goebbels erwarteten Elogen an Hitler enthält, nichts
weniger als
den nahenden Weltenbrand und Untergang voraus:
....
Wenn
aus deinem First die Flammen steigen
wird
des weißen Mannes Welt entbrennen
wenn
sich deine Sonnenfahnen neigen
sinkt
die Nacht über das Abendland!
....
Ein
Jahr später, also noch vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion,
prophezeit Agnes Miegel in einem Sammelband des Diederichs-Verlages
auch den
bevorstehenden Verlust ihrer Heimat Ostpreußen:
Und
so sage ich jetzt, wo der Abschied näher kommt zu dem Land zwischen
Weichsel
und Memel, wie der Samurai zu der edlen Braut, der er sich vor dem
Schrein
seiner Ahnen verlobt: ich vermähle mich dir für die nächsten vier
Inkarnationen. (1)
Eine
Vorahnung der
Flüchtlingsströme aus dem
"Ostland" findet sich in der Ballade Nachtgespräch (An Heinrich
den Löwen), ebenfalls aus dem Jahre 1940:
.....
Ich
höre es fern, ich höre es bang,
wandernder
Füße rastlosen Gang.
Hör
Hufe klopfen und Räder knarren,
hör
wieder Wagen an Wagen fahren -
durch
der blassen Schneenacht Dämmerung
klingt
wieder der Ruf der Wanderung! -
Ostwind
trägt mir ihr Rufen zu,
Ostwind
weckt mich aus steinerner Ruh --
O
großes Herz, das gelassen trug,
was
Leid und Neid ihm an Wunden schlug , -
vernimm
deines Ostlands versinkenden Ruf,
du,
der es erschuf!
.....
Weltenbrand,
Verlust der Heimat, deutsche Flüchtlingsströme - sieht so Propaganda
für den "Größten Feldherrn aller Zeiten" aus?
Zahlreiche
Ehrungen für die Dichterin auch während des Kaiserreiches, der Weimarer
Republik und in der Bundesrepublik Deutschland
Daneben
verwechselt Wikipedia fast durchgängig das aktive Verhalten Agnes
Miegels in
der NS-Zeit mit dem Verhalten der NS-Führung Agnes Miegel gegenüber. So
heißt
es bei Wikipedia, Agnes Miegel sei 1933 Mitglied der Preußischen
Akademie der Künste
geworden und habe dann das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf
Hitler
unterzeichnet.
Richtig
ist stattdessen, daß die bedeutendste deutsche Balladendichterin des
Kaiserreiches und der Weimarer Republik 1933 in die gleichgeschaltete
Sektion der
Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste berufen wurde.
Damit war zwangsläufig auch ein Treueid auf Hitler verbunden. (2)
Vorgeworfen
wird Agnes Miegel auch im weiteren Verlauf des Textes das Verhalten
anderer. So
habe sie 1940 den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt erhalten und sei
1944 in die
"Gottbegnadetenliste" der sechs wichtigsten deutschen Schriftsteller
aufgenommen worden - übrigens zusammen mit Literaturnobelpreisträger
Gerhart
Hauptmann. Offensichtlich soll sich hier der Künstler dafür
rechtfertigen, daß
er von Institutionen einen Preis verliehen bekommt. Das ist genau so
verrückt,
als würde man den Komponisten Richard Wagner posthum dafür tadeln, daß
Hitler und die Nazi-Führungsriege seine Werke über alles
liebten.
Als
um 1900 in Berlin Börries von Münchhausen ihre handschriftlichen
Gedichte und
Balladen liest, erkennt er sogleich: Dies ist eine der ganz großen
Dichterinnen unseres Volkes. Agnes Miegel ist der größte lebende
Balladendichter unseres Volkes. So erscheint durch Münchhausens
Vermittlung
1901 ihr erstes eigenes Buch - ein Band mit Gedichten und Balladen -
bei dem
ehrwürdigen Klassiker-Verlag Cotta. Es ist also nicht mehr als ein
albernes
Wikipedia-Märchen, daß Agnes Miegel erst in der Zeit des
Nationalsozialismus
"groß herausgekommen" sei.

Agnes
Miegel im Jahre 1901: "Der größte lebende Balladendichter unseres
Volkes"
Agnes
Miegel wurde im Kaiserreich (1916: Kleist-Preis), während der Weimarer
Republik
(1924: Ehrendoktorwürde der Universität Königsberg), in der NS-Zeit und
in
der Bundesrepublik (1959: Literaturpreis der Bayerischen Akademie der
Schönen
Künste) gleichermaßen hoch geschätzt. (3) An
ihrem Alterswohnsitz in Bad Nenndorf bei Hannover empfing sie viele
prominente
Besucher und Verehrer aus Literatur und Politik, darunter im Juni 1961
Willy
Brandt, damals Kanzlerkandidat der SPD und Regierender Bürgermeister
von
Berlin. Mehr zum Besuch Willy Brandts bei Agnes Miegel finden Sie hier:
Agnes
Miegel im Jahre 1902
Rassismus,
Antisemitismus und die Herabsetzung politisch Andersdenkender kommen im
Werk
Agnes Miegels nicht vor
Eine
"Hinwendung zu Blut-und-Boden-Themen", wie von Wikipedia behauptet,
gibt es bei Agnes Miegel nicht. Sie ist ein bloßes Klischee. (4) Agnes Miegel hatte ihren Stil, der stets
geprägt war durch
die Liebe zu
ihrer Heimat Ostpreußen, schon lange vor der Machtergreifung der Nazis
entwickelt.
Rassismus,
Antisemitismus oder die Herabsetzung politisch Andersdenkender finden
sich an
keiner Stelle ihres umfangreichen Werkes. (5) Sie
hatte einen jüdischen Freundeskreis.
Ihre
politische Toleranz kommt anschaulich in einem Brief an Lulu von Strauß
und
Torney aus dem Jahr 1923 zum Ausdruck. Sie empfindet negativ die immer
krasser deutschnationale Haltung der Zeitung, für die sie
arbeitet, und
wenn auch viele der Menschen, die sie am höchsten achte rechts
stehen würden, so muß sie doch bekennen: ...ich stehe innerlich
nicht zu
ihrer Sache, wie sie sich auswuchs. Und sie bemerkt: Links
steht neben
vielem, was mir fremd ist, doch das, dem die Zukunft gehört. (6)
Auch Miegels Erklärung in ihrem
Brief an Hans
Friedrich Blunck aus dem Jahre 1934 wird bei Wikipedia völlig aus dem
Zusammenhang gerissen. Sie ist keine Erklärung für den
NS-Staat,
sondern eine zweckbestimmte Positionierung, um dem neuen Hitlerstaat
eine Unterstützung der deutschen Schriftstelller in der Freien
Reichsstadt Danzig nahe zu legen.
Agnes
Miegel wurde übrigens erst 1940 - wie weit unter politischem Druck? -
Mitglied
der NSDAP. In jedem Falle spricht dieses sehr späte Eintrittsdatum für
eine lange und deutliche Distanzhaltung der Dichterin zum
Nationalsozialismus. (7)
Innerhalb
ihrer freundschaftlichen Verbindungen verwendete Agnes Miegel nie den
"Deutschen Gruß". Wenn sie mit "Offiziellen" ein wenig
bekannter war, bestellte sie herzliche Grüße oder Gott
ergebenen Gruß
- obwohl der "Hitlergruß" die für alle verpflichtende Grußform in
der Zeit der NS-Diktatur war. Es steht fest, daß Agnes Miegel
zeitlebens eine
gläubige Christin war und auch in den Jahren 1933-45 nie von der Kirche
und
ihrem Glauben abrückte oder gar Zugeständnisse machte. (8)
Auch diese Tatsachen unterschlägt Wikipedia.
Entnazifizierungs-Urteil
für Agnes Miegel: Unbelastet. Sowohl Motive wie Handlungen haben
niemals
NS-Geist verraten.
Nach
1945 schlug die Stunde der
"Wendehälse", die im Rahmen ihrer Entnazifizierungsverfahren
behaupteten, eigentlich immer schon gegen den Nationalsozialismus
gewesen zu
sein. Agnes Miegel verweigerte sich einer solch verlogenen
"Instant-Entnazifizierung". (9) Als tief
religiöser Mensch sagte
sie über ihr
Wirken in der NS-Zeit: „Dies habe ich mit meinem Gott alleine
abzumachen und
mit niemand sonst.“ Aus diesem Hinweis auf ihr durch den Glauben
bestimmtes
Verhalten konstruiert Wikipedia nun (nach der Änderung des Artikels vom
11.11.2010) dreist ein Eingeständnis "ihrer Verstrickung in den
Nationalsozialismus".
Die
schließlich 1949 erfolgte
Entnazifizierung Agnes Miegels brachte jedoch ein eindeutiges Urteil: Unbelastet.
Wörtlich heißt es: Sowohl Motive wie Handlungen haben niemals
NS-Geist
verraten. (10) Wikipedia hält
dieses
nicht für mitteilenswert.
Keine
Erwähnung findet auch die Tatsache, daß Agnes Miegel während des
"Dritten Reiches" und in der Nachkriegszeit eine freundschaftliche
Beziehung zu Anneliese Goerdeler pflegte. Sie war die Ehefrau von Carl
Friedrich
Goerdeler, eine der zentralen Gestalten des Widerstandes gegen Hitler.
Nach dem
gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und von den
Nazis
hingerichtet. (11)
Agnes
Miegel 1946: klare Distanzierung vom Nationalsozialismus, Hoffnung auf
ein
"neues besseres Deutschland"
Die
Behauptung in Wikipedia, die Dichterin habe sich nach 1945 nicht vom
Nationalsozialismus distanziert, ist falsch. Nach
dem Ende des NS-Regimes äußerte Agnes Miegel in einem Brief an ihre
spätere
Biographin Anni Piorreck vom 31.8.1946 aus dem dänischen
Flüchlingslager Oksböl
all ihre Hoffnung auf ein gewandeltes, moralisch handelndes und
bescheidenes
neues Deutschland: ... zum ersten Mal auch faßte ich neuen
Lebensmut durch
die Gewißheit, daß da für Euch Jüngere und Eure Kinder aus aller Unrast
und
aller Not dieser Zeit ein neues besseres Deutschland aufwächst, ein
kleines
armes, aber nicht verarmtes Deutschland, wo jeder Willige seine Arbeit
und sein
Brot finden wird .... Ach
möchte
sich für alle ein Weg finden, an dem Aufbau dieses bescheiden
gewordenen
Deutschlands mitzuarbeiten. (12)
Damit hatte sich Agnes Miegel ganz eindeutig von den Verhältnissen des
NS-Staates distanziert.
Kein
Revanchismus und Revisionismus: Agnes Miegel akzeptiert nach dem 2.
Weltkrieg die neuen
politischen Verhältnisse in Ostpreußen
Revanchistische
und revisionistische Gedanken lagen Agnes Miegel fern. In einem Brief
an die Schriftstellerin Ina
Seidel aus dem Flüchtlingslager Oksböll vom 8. 8.1946 schreibt sie: Ein
Teil meines Herzens starb, als ich von Ostpreußen ging. Nur manchmal
erwacht
etwas. Und als ich neulich hörte (ach, vielleicht wars auch bloß ein
Gerücht), daß viele hundert russische Jungbauern hin sollen, habe ich
zum
erstenmal vor Freude geweint - dann geht doch wieder ein Pflug über die
wüsten
Felder, in den leeren Dörfern werden Menschen wohnen, Kinder geboren
werden,
zwischen den Wiesen und Äckern spielen, Vieh wird brüllen, Hähne werden
krähn - und die Erde wird leben. (13)
"Exklusivbeiträge"
Agnes Miegels in der Zeitschrift Nation
Europa existieren nicht
In
verschiedenen Veröffentlichungen ist nachzulesen, Agnes Miegel habe
noch nach
1945 "Exklusivbeiträge" für die stark rechtslastige Zeitschrift Nation
Europa verfasst. Eine Forschungsarbeit aus dem Jahre 2010 widerlegt
diese
Aussagen vollständig: In den Ausgaben der Zeitschrift finden sich
lediglich
wenige Nachdrucke von Agnes Miegel-Gedichten aus damals schon längst
publizierten Gedichtbänden. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Agnes
Miegel
selbst Kontakt mit der Zeitschriften-Redaktion hatte. (14)
Agnes
Miegel: Bedeutendste Dichterin Ostpreußens, wichtigste
Balladendichterin ihrer
Zeit
Bis
vor kurzem enthielt der Wikipedia-Artikel zu Agnes Miegel keinerlei
Hinweis
auf die Einschätzung ihrer Werke durch den wohl wichtigsten deutschen
Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Für ihn gehören mehrere
Balladen Agnes
Miegels zum Kanon lesenswerter deutschsprachiger Werke - also
zu den
herausragenden Werken deutscher Literatur. (15)
Agnes
Miegel gilt als die größte Dichterin Ostpreußens im 20. Jahrhundert und
als
die wichtigste deutsche Balladendichterin ihrer Zeit (16) - die Wikipedia hält dieses nicht für
mitteilenswert.
In
den Balladen ("Die schöne Agnete", "Die Mär vom Ritter
Manuel", "Die Nibelungen") vermochte sie hinter den heroischen,
ideellen oder schicksalhaften Typus zurückzugehen, von der
Kunstdichtung her
wieder die Bereiche der Naturdichtung zu gewinnen und in Bild und
Klang, im Wort
und noch stärker im Wortlosen, Ungesagten die magischen und mythischen
Gewalten
zu beschwören, die seit Goethe und Mörike kaum mehr begegnet sind (Fricke/Schreiber:
Geschichte der deutschen Literatur, Ferdinand Schöningh Verlag,
Paderborn,
1974).
Auch im heute
russischen Kaliningrad (Königsberg) erinnert man selbstverständlich an
die
deutsche Geschichte der Stadt und ihre bedeutendsten Köpfe - darunter
Agnes
Miegel: ".... an Reminiszenzen an die deutsche Historie Königsbergs
mangelt es nicht: Die neuen Glasfenster des wiederaufgebauten Doms sind
wieder
vom preußischen und vom brandenburgischen Adler geziert, und "Marggraff
Albrecht von Brandenburg" (so das Schriftband in deutscher Fraktur)
blickt
aus dem Spitzbogenfenster mit gerecktem Schwert grimmig ins
Kirchenschiff hinab.
In der Seitenkapelle prangt hinter dem Altarkreuz das Porträtfoto der
Königsberger
Dichterin Agnes Miegel, ihr Wohnhaus schmückt eine Gedenktafel. Und
erst vor
zwei Jahren wurde die Universität auf den Namen Kants getauft, vom
Denkmalsockel im Park grüßt sein nachgeschaffenes Standbild mit dem Hut
in der
Hand" ( aus Dankwart Guratzsch:
Kaliningrad will jetzt mehr Königsberg sein in Die Welt vom
24.9.2008).
Stellungnahmen
Pro und Kontra
Die
Lebensmaxime Agnes Miegels manifestiert sich quasi in ihrer Inschrift
für den
Ostdeutschland-Gedenkturm in Schloß Burg an der Wupper (ca. 1952), die
nämlich
in dem Bekenntnis und Aufruf mündet, nichts als den Haß zu
hassen!
Ein
schöneres Plädoyer für Menschlichkeit und Verständigung jenseits von
Parteipolitik und Zeitgeist läßt sich wohl kaum denken!
Der
Wikipedia-Artikel über Agnes Miegel ist also wertlos*. Dieses wäre für
sich
genommen nicht weiter schlimm, jedoch lassen sich Millionen
Internetnutzer von
solchen "Informationen" leiten. Auch das Bestreben, Straßen die den
Namen der Dichterin tragen umzubenennen, ist wohl maßgeblich auf die
Medienmacht der Wikipedia zurückzuführen. Der Abschnitt "Verhältnis zum
Nationalsozialismus" ist derartig einseitig und irreführend, daß er
komplett neu geschrieben werden müßte. Eingebrachte Texte mit einer
objektiven
und qualitätvollen Darstellung werden von Wikipedia-Schreibern jedoch
umgehend
wieder gelöscht, die Autoren des "Vandalismus" bezichtigt und von
einer weiteren Mitarbeit ausgeschlossen.
Selbst
die "Stellungnahme zu Agnes Miegel" (2010) des Historikers Prof. Dr.
Horst Matzerath aus Erftstadt ähnelt in weiten Teilen auffällig den die
Dichterin ausschließlich belastenden Angaben in Wikipedia. Die
zahlreichen Agnes Miegel entlastenden Fakten, welche bei einem
weitergehenden Quellenstudium problemlos zu finden sind (und auch hier
dargelegt wurden), erwähnt Matzerath nicht. So entsteht bei ihm ein
völlig
einseitiges Bild der Dichterin, das mit der Realität wenig zu tun hat.
"Es
ist nicht ganz einerlei, wie die Straße heißt, in der man wohnt" nennt
der Historiker Dr. Bernhard Strebel (Hannover) sein Gutachten mit dem
Untertitel
"Straßennamen in Celle und personelle Verbindungen mit dem
Nationalsozialismus" (30.11.2010), erstellt für die dortige
Stadtverwaltung.
In
der Stellungnahme von Dr. Bernhard Strebel finden sich mehrere
Passagen, die
starke Ähnlichkeit mit dem völlig einseitigen Artikel über Agnes Miegel
in
dem Internet-Mitmach-Lexikon "Wikipedia" aufweisen. Ein Satz ist sogar
praktisch identisch. So heißt es bei Wikipedia schon seit
Jahren unverändert: Als bekannte ostpreußische Heimatdichterin
wurde sie zu
einem "literarischen Aushängeschild" des NS-Regimes. Bei Strebel
finden wir folgenden Satz: Als bekannte ostpreußische
Heimatdichterin
(genannt "Mutter Ostpreußens") wurde sie zu einem literarischen
Aushängeschild
des NS-Regimes. Können diese identischen Sätze bloßer Zufall
sein?
Übrigens
werden Studenten, die für ihre Ausarbeitungen "Informationen" aus
Wikipedia verwenden, an jeder Universität streng gerügt. Das Lexikon
gilt in
jeder Hinsicht als unwissenschaftlich.
Bei
einer Befragung der Straßennamen-Kommission Anfang Dezember 2010 mußte
Strebel
einräumen, die wichtigste Informationsquelle für alle Recherchen zu
Agnes Miegel,
die Agnes-Miegel-Gesellschaft in Bad Nenndorf, gar nicht berücksichtigt
zu
haben. Auf die Frage von Dr. Michael Bischoff, CDU: „Hatten Sie
Gelegenheit,
die Unterlagen der Agnes-Miegel-Gesellschaft zu lesen und zu bewerten?"
antwortete Strebel: "Ich war nicht in der Lage, mir die neuen
Unterlagen
anzuschauen."
Dr.
Thomas Scharf-Wrede vom Bistumsarchiv Hildesheim, ebenfalls in das
Celler Straßennamen-Gutachten
involviert, kritisiert in seiner Stellungnahme das angeblich
"lebenslange Ausbleiben einer Distanzierung Agnes Miegels vom
Nationalsozialismus" und nennt dieses als Grund für die Befürwortung
einer Straßenumbenennung. Agnes Miegel hatte sich - wie wir gesehen
haben -
nach dem 2. Weltkrieg aber sehr wohl vom Nationalsozialismus
distanziert.
Die
jetzt auch im Internet veröffentlichten "Stammblätter zu Straßennamen"
(2010), welche als Grundlage für die Statements der Münsteraner
Historiker Prof.
Hans-Ulrich Thamer und Prof. Alfons Kenkmann zu Agnes Miegel dienten,
greifen
bei ihrer "Historischen Einschätzung" vor allem auf das Kulturlexikon
zum Dritten Reich des Journalisten Ernst Klee (veröffentlicht 2007)
zurück. Sein Buch wurde von der Kritik als "geistiges Armutszeugnis"
verrissen. Die Welt
schreibt in einer Rezension vom 2.3.2007 u. a.: "Dieses Buch
ist mehr als ein Ärgernis. Es ist ein geistiges Armutszeugnis, ein
Skandal und
eine Schande .... Ein Skandal für den S. Fischer Verlag, der dieses
Machwerk im
Grunde sofort einziehen und radikal revidieren lassen müßte .... Lang
ist die
Liste gravierender Mängel, etwa im Bereich der Germanistik. Sie zeugen
von
profunder Unkenntnis der Fakten, Hintergründe und Zusammenhänge."
Vernichtender kann eine Buchkritik nicht sein. Es ist völlig
unverständlich,
daß die Münsteraner Wissenschaftler sich bei ihrer Arbeit auf ein
solches
"Machwerk" berufen. Dagegen werden die oben genannten, sehr fundierten
Abhandlungen, welche Agnes Miegel in einem positiven Licht sehen,
überhaupt
nicht berücksichtigt. Diese Vorgehensweise ist ein Skandal und wohl nur
durch
eine Vorgabe zu erklären, daß am Ende unbedingt die Empfehlung "pro
Umbenennung" stehen sollte. Die bisher vorliegenden Ergebnisse der
"Kommission Straßennamen", betreffend die Agnes-Miegel-Straße, stützen
sich im wesentlichen auf die Aussagen von Thamer und Kenkmann, die als
wissenschaftliche Berater der Kommission fungieren. Ihre Aussagen über
die
bedeutendste ostpreußische Dichterin Agnes Miegel zeigen eine Vielzahl
von
inhaltlichen Fehlern, die Auslassung wichtiger Fakten, eine mangelhafte
Kenntnis
des Werkes der Dichterin und insgesamt eine tendenziöse, völlig
einseitige
Darstellung. Darüber hinaus stützen sich Kenkmann und Thamer u. a. auf
Quellen, die in der Fachwelt als unseriös und unwissenschaftlich gelten
(siehe
oben). Näheres zur
"Kommission Straßennamen" in Münster hier:
Nach den zahlreichen gravierenden Fehlern der Herren Kenkmann und
Thamer blieb es auch in Münster beim Straßennamen
"Agnes-Miegel-Straße". Eine Umbenennung wurde vom zuständigen
Bezirksrat abgelehnt.
Historiker,
Literaturwissenschaftler und die wichtigsten
Experten für Leben und Werk der Dichterin gegen Umbenennung
Auffällig ist,
daß alle Wissenschaftler, welche sich schon seit Jahren mit Leben und
Werk der ostpreußischen Dichterin auseinandersetzen, gegen
eine Umbenennung von Agnes-Miegel-Straßen votieren:
Der renommierte
Historiker Prof. Dr. Paul Leidinger,
emeritierter Professor der Universität Münster sagt in einer
Stellungnahme zu
Agnes Miegel aus dem Jahre 2010 folgendes: "Die NS-Partei umwarb 1933
die
erfolgreiche und anerkannte Dichterin, die keine Anhängerin der
Ideologie
dieser Partei war, sondern einen jüdischen Bekanntenkreis u.a. mit
Martin Buber
hatte." Weiter heißt es u. a. "Für ihre weitgehend unpolitische
Einstellung spricht, dass sie erst 1937 der NS-Frauenschaft und 1940
der NSDAP
– wie weit unter politischem Druck? – beitrat, also keineswegs als fast
60-Jährige
zu den ideologischen und politischen Scharfmachern des NS-Systems
gehörte."
Die gesamte Stellungnahme ist hier
nachzulesen.
Der
Historiker Dr. Michael Gehler,
Institutsleiter für Geschichte an der Universität Hildesheim, ist
ebenfalls
eindeutig gegen eine Umbenennung von Agnes-Miegel-Straßen. In einem
umfangreichen Interview der Hildesheimer Zeitung Kehrwieder am
Sonntag vom
13.2.2011 sagte er u. a. folgendes: "Miegel hat
erzieherisch und schriftstellerisch viel geleistet und Heimat
thematisiert, was
nach dem Krieg viele Menschen tief berührt hat. Sie erlebte eine
Diktatur und
konnte sich das Regime nicht aussuchen. Zu betrachten ist das gesamte
Leben
dieser Frau. Wenn man sich nur Einzelteile aus der Biographie
herauspickt, ist
das einseitig. Das Gesamtbild wird so entstellt. Dann müssten wir auch
den
Namen des späteren Hitler-Attentäters von Stauffenberg streichen, weil
er bis
1938 Anhänger Hitlers und Befürworter des Nationalsozialismus war." Den
vollständigen Zeitungsartikel finden Sie hier:
Der Schriftsteller und
Literaturdozent Dr. Bodo Heimann lehrte
an der
Christian-Albrechts-Universität
Kiel Neuere Deutsche Literatur, war als Professor der University of
Alberta in
Edmonton (Kanada) tätig, ist Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Kiel
und
erhielt verschiedene Literaturpreise. Auch Heimann hat sich intensiv
mit Leben
und Werk Agnes Miegels beschäftigt und steht den Vorwürfen gegen die
bedeutendste ostpreußische Dichterin mit großer Skepsis gegenüber. Die
Veröffentlichung
seiner wissenschaftlichen Abhandlung ist im Rahmen der Aufsatzsammlung
"Agnes Miegel - Ihr Leben, Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis
zur
NS-Zeit" (siehe unten) nachzulesen.
Auch der bekannte
Literaturwissenschaftler und Historiker sowie Vorsitzende der
literarischen
Wilhelm-Raabe-Gesellschaft in Braunschweig Dr. Gerd Biegel stellt in
seiner
gutachterlichen Dokumentation "Straßenbenennung nach Agnes Miegel in
Braunschweig" aus dem Jahre 2011 zahlreiche Argumente vor, die gegen
eine
Umbenennung sprechen. Viele Argumente gegen die Dichterin werden
hingegen als
nicht haltbar bloßgestellt.
Die
Literaturwissenschaftlerin und Miegel-Biographin Dr. phil. Marianne
Kopp aus
Stadtbergen gilt als die vielleicht bedeutendste Autorität in Sachen
Agnes
Miegel. Seit über 30 Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Leben und
Werk
der Dichterin und hat zahlreiche wissenschaftliche Texte über die
Dichterin
verfaßt. Sie ist auch Vorsitzende der literarischen
Agnes-Miegel-Gesellschaft
in Bad Nenndorf. Auf den Internet-Seiten der Agnes-Miegel-Gesellschaft (www.agnes-miegel-gesellschaft.de)
erhält
man
wissenschaftlich
fundierte Informationen über die Dichterin. In einem Gutachten der
Agnes-Miegel-Gesellschaft aus dem Jahre 2011, welches unter ihrer
Mitwirkung
entstand, wird eindeutig belegt, daß eine Umbenennung von
Agnes-Miegel-Straßen
wissenschaftlich nicht gerechtfertigt ist. Lesen Sie das Gutachten hier:
Der
polnische
Literaturwissenschaftler Tadeusz
Namowicz betonte bereits 1994 (Agnes
Miegel als
Dichterin des Grenzlandes, in: Izabella Golec und Tadeusz Namowicz,
Hg.:
Literatur im Kulturgrenzraum, Band 2, Lublin 1994, S. 57-69) in einer
kritischen
Aufarbeitung: „Man wird dem Werk von Agnes Miegel nicht gerecht,
wenn man
es primär den Autoren ‚unter dem Hakenkreuz’ zurechnet. Das Ergebnis
der
vorliegenden Analyse zeigt deutlich, dass Agnes Miegel nur selten und
punktuell
sich ´zum Hakenkreuz` bekannte. Die bei ihr vorherrschende Auffassung
von der
Heimat war in der Regel den nationalsozialistischen Ideologemen
konträr."
Die Literaturwissenschaftlerin Dr.
Bärbel Beutner aus Unna beschäftigt sich
seit vielen Jahren intensiv mit Agnes Miegel und hat mehrere Arbeiten
über die
Dichterin veröffentlicht. Auch für sie ist die Umbenennung von
Agnes-Miegel-Straßen nicht nachvollziehbar.
Auch
der Literaturwissenschaftler Dr.
Ulrich Gehre versucht in seinem Buch Agnes
Miegel - Verehrt - geliebt - verfemt, erschienen 2011, ein
objektives Bild
von Agnes Miegel zu entwerfen. Die Darstellung will in der
gegenwärtigen, oft
emotional geführten Debatte um die Dichterin gesicherte Fakten anbieten
und zur
Versachlichung der Thematik beitragen.
Einen
hervorragenden Radiobeitrag zum Thema Agnes Miegel
hat der ehemalige Verwaltungsleiter der Universität Münster Herbert
Kober
erarbeitet. Er wurde am 4.12.2011 vom Radiosender "Antenne Münster"
im Rahmen des Ost-West-Bürgerfunks gesendet. Auch Kober hält eine
Umbenennung
von Agnes-Miegel-Straßen für völlig abwegig.
Auch
die Vertreter der Kirchen wenden sich zunehmend gegen das
Verächtlichmachen von Menschen durch ungerechtfertigte
Straßenumbenennungen. Hermann Honermann, langjähriger Pfarrer der
katholischen Pfarrgemeinde St. Pankratius in Ahlen/Nordrhein-Westfalen,
hat eindeutig Position gegen eine Umbenennung der dortigen
Agnes-Miegel-Straße bezogen. In einem Artikel des Internet-Portals
"Glocke-online" vom 8.3.2013 spricht er sich gegen eine "Diffamierung"
der Dichterin durch Streichung des Straßennamens aus. „Ich verlange ein
gerechtes Urteil über die Menschen von damals“, fordert Hermann
Honermann. Jeder Straffällige habe ein Recht auf Verteidigung, fährt er
fort. Hingegen würde (nicht nur) Agnes Miegel, die sich unter anderem
für die Versöhnung eingesetzt habe, posthum genau dieses Recht
verweigert.
Heute
befänden Menschen, die den Nationalsozialismus nicht erlebt hätten,
über Menschen, die sich mit der Situation seinerzeit hätten arrangieren
müssen, so Honermann. Hier der vollständige Artikel (bitte
anklicken).
Münster:
LWL-eigener Verlag und Literaturkommission im Zwielicht - entlastendes
Agnes-Miegel-Buch darf im Ardey-Verlag nicht erscheinen.
Zeitungen
berichten über merkwürdige Vorgänge im Zusammenhang mit der
gescheiterten
Buchveröffentlichung.
Die Agnes-Miegel-Gesellschaft
hatte im
Jahre 2010 eine Wissenschaftliche Tagung zum Thema "Agnes Miegel - Ihr
Leben, Denken und Dichten von der Kaiserzeit bis zur NS-Zeit"
durchgeführt. Renommierte Wissenschaftler präsentierten hochrangige
Referate,
und so entschloß sich die literarische Gesellschaft, einige Referate in
Buchform zu veröffentlichen. Man entschied sich für den Ardey-Verlag in
Münster. Ende April 2011 wurde das fertige Manuskript dem Verlag
übergeben.
Dieser akzeptierte das Werk, so dass man am 11. Mai 2011 einen
Verlagsvertrag
schloß. Die ausschließlichen Rechte zur Vervielfältigung und
Verbreitung des
Buches bekam der Verlag übertragen. Dieser mußte sich im Gegenzug
verpflichten, das Werk zu vervielfältigen und zu vertreiben. Vereinbart
wurde
weiterhin, daß das Buch bei einer Pressekonferenz am 7. Juli 2011 der
Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte.
Am 6. Juli 2011 wurde der
Herausgeberin Frau Dr. Marianne Kopp plötzlich mitgeteilt, der Verlag
habe die
Pressekonferenz abgesagt und werde das Buch nicht vertreiben - mit
fadenscheiniger Begründung, die sich auf eine einzige Textstelle auf
einer von
142 Seiten bezog. Inzwischen waren schon Hunderte von Exemplaren des
Buches an
die Mitglieder der Agnes-Miegel-Gesellschaft sowie an die
wissenschaftlichen
Bibliotheken in Deutschland ausgeliefert worden. In den vergangenen
Wochen gab
es bei der Agnes-Miegel-Gesellschaft eine Vielzahl von Anfragen nach
dem Buch,
welche - da die Vorräte schon seit geraumer Zeit aufgebraucht sind -
nicht mehr
befriedigt werden können.
Um zu verstehen, wie es zu dem
völligen
Sinneswandel des Verlages bezüglich des Werkes gekommen sein könnte,
sollte man zunächst wissen, daß
der Verlag eine verbandseigene Tochterfirma des LWL (Landschaftsverband
Westfalen-Lippe) ist. Die
Landschaftsverbände wiederum unterstehen dem nordrhein-westfälischen
Innenministerium. Die Literaturkommission des LWL (wie der Ardey-Verlag
ansässig in Münster) veranstaltete nur 6 Tage nach der einseitigen
Aufkündigung der Vertragsverpflichtungen durch den Verlag, also am 12.
Juli 2011, in Münster eine Tagung
unter dem Titel "Fragwürdige Ehrungen". In einem Referat beschäftigte
sich der Mitarbeiter der Literaturkommission Dr. Steffen Stadthaus u.
a. mit
Agnes Miegel, die er in einem sehr negativen Licht darstellte. Das
Referat
ähnelte, nach Angaben von Teilnehmern, Aussagen in dem
unwissenschaftlichen Laienlexikon "Wikipedia". Das Buch, welches
nicht erscheinen durfte, hätte Stadthaus' Thesen von der
"NS-Dichterin" Agnes Miegel hingegen nachhaltig widerlegt und seine
Argumentation völlig zum Einsturz gebracht. In jedem Falle behindert
das
Verhalten des LWL und seines Verlages bezüglich des neuen Miegel-Buches
erheblich eine freie und demokratische Meinungsbildung zu Leben und
Werk der
Dichterin.
Mehrere Zeitungen, darunter die
renommierte "Preußische
Allgemeine", veröffentlichten Artikel über die merkwürdigen Vorgänge im
Zusammenhang mit dem Miegel-Buch.
Die
Herausgeberin Dr. Marianne Kopp verklagte den Verlag wegen
Vertragsbruches
und Verleumdung - mit Erfolg! Gemäß einem Vergleich
vor dem Landgericht Münster
verpflichtet sich der Verlag, die zurückgehaltene
Restauflage unverzüglich freizugeben und alle Rechte an der Vermarktung
des
Buches an die Herausgeberin zurückzugeben. Der Verlag hat zudem den
Großteil der Kosten der Rechtsauseinandersetzung zu tragen. Jetzt ist
das
Buch wieder erhältlich - und zwar direkt über die literarische
Agnes-Miegel-Gesellschaft, Agnes-Miegel-Platz 3, 31542 Bad Nenndorf,
T.:
05723-917317.
"Agnes Miegel - Ihr Leben, Denken und
Dichten von der Kaiserzeit bis zur
NS-Zeit" (Herausgeberin: Dr. Marianne Kopp) ist
das bisher fundierteste und umfangreichste Werk zu dieser Thematik.
Prof. Dr.
Paul Leidinger schreibt in seinem Geleitwort zu diesem Band: "Die Agnes
Miegel vielfach vorgehaltene Nähe zum NS-Staat und ihrem Führer wird in
den
vorgelegten Aufsätzen auf eine ganz unaufgeregte, subtile und
substantielle
Weise vorgestellt, im zeitlichen Zusammenhang erklärt und prinzipiell
widerlegt."
Die Herausgeberin gibt auf der
Internet-Seite der Agnes-Miegel-Gesellschaft einige Erläuterungen zu
dem Werk:
Agnes Miegel,
die bedeutendste deutsche Balladendichterin des 20.
Jahrhunderts, fand während ihrer gesamten Schaffenszeit hohe
Anerkennung und
wurde in allen geschichtlichen Epochen ihres 85-jährigen Lebens von der
Kaiserzeit bis zur Nachkriegszeit mit namhaften Literaturpreisen
ausgezeichnet.
In heutiger
Zeit aber dominieren in der Öffentlichkeit politische
Debatten um ihren Namen als Schulpatronin und auf Straßenschildern.
Meistens
werden dabei wenige Gedichtzeilen und ein oder zwei biografische Daten
ganz aus
ihrem Zusammenhang gerissen und als Anklagepunkte angeführt.
Der Frage
nach Agnes Miegels Verhältnis zur NS-Zeit ging ein Seminar der
Agnes-Miegel-Gesellschaft im letzten Herbst nach. Wissenschaftlich
sachliche und
ergebnisoffene Aufarbeitung und Klärung war das Anliegen der
beteiligten
Literaturwissenschaftler und Historiker. Fünf der Vortragsmanuskripte
liegen
nun in erweiterter Form gedruckt vor.
Dr. Bodo
Heimann analysierte Agnes Miegels Gedichte, die einen Bezug zur
NS-Zeit haben, Dr. Ursula Seibt recherchierte die Hintergründe zur
„Silbernen
Wartburgrose“, mit der Agnes Miegel 1933 ausgezeichnet wurde, Dirk
Herrmann
untersuchte Agnes Miegels Gedichte mit jüdischer Thematik, und ich
stellte
biografische Details aus ihren privaten Freundesbriefen und
kulturhistorischen
Erinnerungen zusammen.
Einhellig
fordern diese Wissenschaftler, Agnes Miegels Leben, Denken und
Dichten im konkreten Kontext ihrer Zeit und Situation zu betrachten.
Man sollte
nicht aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts pauschalieren und
verurteilen,
ohne sich mit den historischen Verhältnissen und Agnes Miegels
Persönlichkeit
und Lebenssituation eingehender zu befassen.
Durch diese
neuen Forschungsergebnisse entsteht ein differenzierteres
Miegelbild – die Vorwürfe entbehren der Substanz.
Agnes Miegels
Briefe geben Aufschluss über ihre häufigen und schweren
Krankheiten und ihre engen, zeitweise desolaten finanziellen
Verhältnisse. Ihr
Alltag in ihrer Heimatstadt Königsberg ist schwierig – einerseits liebt
sie
ihre Heimat mit „körperlichen Nabelschnurgefühlen“, andererseits würde
sie lieber woanders leben.
Gegenüber
Ruhm blieb Agnes Miegel gleichgültig. Sie war nicht eitel und
verabscheute Beweihräucherung. Ihre vielen Lesereisen kreuz und quer
durch
Deutschland unternahm sie einzig aus wirtschaftlicher Notwendigkeit.
Erfreulich
war dabei nur das Wiedersehen mit alten Freunden auf ihren Reiserouten,
zumal
sie für private Reisen kaum Geld hatte.
Ihre nächsten
Freunde wohnen inzwischen im „Reich“, d.h. Hunderte von
Kilometern von Ostpreußen entfernt. Seit dem Versailler Vertrag und der
Einrichtung des „polnischen Korridors“ war das deutsche Kernland nur
noch
auf dem Seeweg oder in verplombten Zügen mit geschlossenen und
verhängten
Abteilfenstern zu erreichen – eine besonders belastende Situation für
die
ostpreußische Bevölkerung.
Agnes Miegel
war beunruhigt über die Insellage Ostpreußens. Hitlers
„Friedensrede“ von 1933 beeindruckte sie nachhaltig, denn er
behauptete, in
Frieden und Freundschaft mit den Nachbarvölkern leben zu wollen. Allein
die
Beseitigung des „Korridors“ 1939 bewog Agnes Miegel, 1940 der Partei
beizutreten – nicht ideologische Gründe.
Nirgends in
Agnes Miegels offiziellen und privaten Äußerungen ist eine
Anbiederung an die NS-Ideologie zu erkennen, nichts deutet auf eine
Bejahung
oder Unterstützung ihrer Eroberungspolitik oder Rassenwahn hin. Von
Kindheit an
vertraut mit jüdischen Lebenswelten, pflegte sie einen großen jüdischen
Bekannten- und Freundeskreis. Ihre Dichtung berührt und schildert nicht
nur
Ostpreußen, sondern zahllose verschiedene Kulturen, darunter auch
Persönlichkeiten
aus dem Alten Testament.
1933 wurde
die Dichterin Agnes Miegel mit der Silbernen Wartburgrose
ausgezeichnet. Dieser Literaturpreis stand in keinem Zusammenhang mit
der
NS-Literaturpolitik. Börries von Münchhausen gründete den
Wartburg-Dichterkreis mit der romantischen Vorstellung, ein geistiges
Olympia
auf der Wartburg zu verwirklichen. Mit der Silbernen Wartburgrose, die
an die
heilige Elisabeth und zugleich an Luther erinnerte, sollten die besten
deutschen
nationalkonservativen Dichter zu Rosenrittern erhoben werden.
Als die
preußische „Sektion für Dichtkunst“ 1933 von den
Nationalsozialisten gründlich neu geordnet bzw. „gesäubert“ worden war,
wurden eilig neue Mitglieder gebraucht – und diese wurden sämtlich aus
dem
bisher privaten und unabhängigen Dichterkreis der Wartburg berufen.
Wo Agnes
Miegel sich in einigen Gedichten positiv zu Hitler und seiner
Politik äußert, geht aus den hymnischen Texten klar hervor, wie
gutgläubig
sie war. Das gilt auch für das bestellte Gedicht „An den Führer“. Die
Ereignisse sieht sie nicht allein unter politischen Vorzeichen, sondern
religiös
als Handeln Gottes in der Geschichte. Das hängt mit ihrer
calvinistischen
Glaubensvorstellung zusammen. Folgerichtig vertritt Agnes Miegel später
die
Auffassung, dass sie die tragische Katastrophe mit ihrem Gott abmachen
müsse,
der anscheinend sie und ihr Volk in die Irre und dann in den Abgrund
führte.
Das
Entnazifizierungsverfahren entschied: „Frau Dr. h.c. Miegel ist
entlastet. (Kategorie V)“ und erläutert, sie kann „nicht als
Unterstützerin
der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft angesehen werden, da
sowohl Motive
wie Handlungen niemals NS-Geist verraten haben. Das wird von allen
Zeugen bestätigt
und ist zudem allgemein bekannt.“ In der Tat, auch bei intensivem
Hinsehen
sind in Agnes Miegels Werk nirgends NS-Geist und Unterstützung von
Gewaltherrschaft zu finden, nur Vaterlandsliebe, Gutgläubigkeit und
Gottvertrauen. Mit ihrem Bekenntnis, „nichts als den Hass zu hassen“,
wie
Agnes Miegel es nach dem Krieg formuliert, distanzierte sie sich
zeitlebens von
jeglicher Parteipolitik und propagiert einzig die Maximen der
Menschlichkeit.
Umbenennung
von Agnes-Miegel-Straßen seit Februar 2011 fast überall gescheitert
Hinzuweisen ist darauf, dass seit Februar
2011 fast alle
Versuche, Agnes-Miegel-Straßen umzubenennen, gescheitert sind.
Beispiele sind
Münster, Stuhr-Brinkum, Wuppertal-Oberbarmen, Bottrop, Velbert,
Mainz-Finthen, Sankt Augustin,
Bergkamen-Oberaden, Gronau, Goslar-Hahndorf,
Bergisch Gladbach-Refrath, Hildesheim-Ochtersum, Bohmte, Söhlde,
Herzberg, Bad
Essen und Ostercappeln, wo sich die Stadt- und Gemeinderäte gegen die
Umbenennung entschieden haben.
In Braunschweig und Edewecht-Friedrichsfehn
sprachen sich die
Anwohner einstimmig oder mit sehr deutlicher Mehrheit gegen eine
Umbenennung
aus.
Eine Meinungsumfrage der Hildesheimer
Allgemeinen Zeitung
(Dezember 2010, Januar 2011) erbrachte eine überwältigende Mehrheit
gegen die
von linken Gruppen geforderte Straßenumbenennung in der
niedersächsischen Großstadt.
Die Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 7.1.2011 ausführlich über
das
Thema.
Die große Mehrheit der Bevölkerung der Stadt Warendorf ist
gegen eine
Umbenennung des Agnes-Miegel-Weges. Das ergab eine Internet-Umfrage der
Westfälischen
Nachrichten. Danach votierten über 65 % der Bürger für die
Beibehaltung
des Straßennamens.
Der wachsende Widerstand der Bürger gegen
solche ideologisch
motivierten Umbenennungsversuche ist auch an den Internet-Kommentaren
zu
Presseartikeln deutlich abzulesen.
Bundesweite
Kampagne gegen die bedeutende
ostpreußische Dichterin
Mit großem Raffinement erwecken
linke und
linksradikale Gruppen im Internet den Eindruck, Agnes-Miegel-Straßen
seien in
vielen Orten bereits umbenannt. In den meisten Fällen stellt sich bei
näherer
Betrachtung der Internet-Seiten heraus, daß Antifa-Gruppen dort
lediglich
"symbolische" Umbenennungen durch Überkleben der Straßenschilder mit
anderen Straßennamen durchführten. Mit wenigen Ausnahmen folgten die
betroffenen Städte und Gemeinden nicht der Propaganda dieser
Gruppen,
der Straßenname blieb bestehen.
Wie
Antifa, Autonome und linke Gruppen vielerorts gegen die
bedeutende ostpreußische Dichterin Agnes Miegel agitieren, lesen Sie hier:
Anwohner -
nicht nur Gewerbetreibende bzw. Betriebe - können gegen
Straßenumbenennung
klagen. Der bürokratische Aufwand bei einer Umbenennung entspricht dem
eines Umzuges.
Die
Umbenennung einer Straße
kann insbesondere für gewerbliche Anlieger äußerst nachteilige Folgen
haben.
So müssen beispielsweise Kunden benachrichtigt und Prospekte neu
gedruckt
werden. Außerdem ist mit fehlgeleiteten Postlieferungen zu rechnen. Bei
Entscheidung über die Umbenennung einer Straße sind daher neben dem
öffentlichen
Interesse auch die Belange der betroffenen Anlieger zu berücksichtigen.
Diesen
muss somit auch ein eigenes Klagerecht gegen die Entscheidung der
Kommune
zustehen (Beschluss
des OVG Nordrhein-Westfalen vom 29.10.2007 15 B 1517/07 WoM 2008, 37).
Auch für private Anlieger bedeutet
eine Straßenumbenennung
umfangreichen bürokratischen
Aufwand und erhebliche Kosten. So müssen u. a. sämtliche
Versicherungspapiere,
Kreditkartenangaben,
sowie der gesamte amtliche Schriftverkehr angepaßt werden. Die
erforderlichen Formalitäten entsprechen denen eines Umzuges.
*Einen
weitgehend nachvollziehbaren Artikel über Agnes Miegel bietet zur Zeit
das
Internet-Lexikon "Pluspedia":
Selbst
scheinbar unumstrittene Vorbilder unserer Geschichte, wie Claus Schenk
Graf von
Stauffenberg, werden von Wikipedia in Zweifel gezogen
Die
verunglimpfende Darstellung Agnes Miegels ist bei Wikipedia übrigens
kein
Einzelfall. Selbst die scheinbar unumstrittenen Vorbilder unserer
Geschichte
werden ins Zwielicht gerückt:
Claus
Schenk Graf von Stauffenberg, der vielleicht bedeutendste Kopf des
Widerstandes
gegen Hitler, wird in der Wikipedia mit folgender Aussage aus der Zeit
noch vor
der Machtergreifung der Nazis zitiert: Der Gedanke des Führertums…
verbunden mit dem einer Volksgemeinschaft, der Grundsatz‚ Gemeinnutz
geht vor
Eigennutz und der Kampf gegen die Korruption, der Kampf gegen den Geist
der Großstädte,
der Rassegedanke und der Wille zu einer neuen deutschbestimmten
Rechtsordnung
erscheinen uns gesund und zukunftsträchtig. Ein weiteres von der
Wikipedia
angeführtes Zitat entstammt einem Brief Stauffenbergs an seine Frau
während
des Polenfeldzugs der Wehrmacht, an dem er teilnahm: Die
Bevölkerung ist ein
unglaublicher Pöbel, sehr viele Juden und sehr viel Mischvolk. Ein
Volk,
welches sich nur unter der Knute wohlfühlt. Die Tausenden von
Gefangenen werden
unserer Landwirtschaft recht gut tun. In Deutschland sind sie sicher
gut zu
gebrauchen, arbeitsam, willig und genügsam. Insgesamt wird
Stauffenberg wie
folgt charakterisiert: ... sympathisierte zunächst mit den
nationalistischen
und revisionistischen Aspekten des Nationalsozialismus, bevor er wegen
des
verbrecherischen Charakters des nationalsozialistischen Regimes und der
Hoffnungslosigkeit der strategischen Lage zum aktiven Widerstand fand.
Die
Zusammenstellung und Auswahl der Zitate in Wikipedia erweckt den
Eindruck, als
sei Stauffenberg kaum als Vorbild für spätere Generationen geeignet.
Kaum ein
Wort finden wir in der Wikipedia darüber, daß Stauffenberg sein Leben
und das
seiner Familie riskierte, um dem Nationalsozialistischen Terrorstaat
ein Ende zu
bereiten, daß er zu der Symbolfigur des Widerstandes gegen den
Nationalsozialismus wurde - nicht nur innerhalb der Wehrmacht.
Stattdessen wird
eher der Eindruck vermittelt, wir müßten uns auch über die Umbenennung
der
Stauffenberg-Straßen Gedanken machen .....
Einzelnachweise:
1. | Agnes Miegel
- Dichterin Ostpreußens (http://www.nonpop.de/nonpop/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=1091&high=hannover)
| 2. | Stellungnahme
Prof. Paul Leidingers vom 1.7.2010 zu Berichten in den Westfälischen
Nachrichten über Agnes Miegel: Agnes Miegel und Warendorf (http://agnesmiegel.wordpress.com/2010/07/01/agnes-miegel-und-warendorf/)
| 3.
| Biographie
auf der Seite der Agnes-Miegel-Gesellschaft (http://www.agnes-miegel-gesellschaft.de/biographie/index.html)
| 4. | Agnes-Miegel-Gesellschaft
- Wir über uns (http://www.agnes-miegel-gesellschaft.de/gesellschaft/index.html)
| 5. | Biographie
auf der Seite der Agnes-Miegel-Gesellschaft (http://www.agnes-miegel-gesellschaft.de/biographie/index.html)
| 6. | Agnes
Miegel: Brief an Lulu von Strauß
und Torney vom 22.8.1923, veröffentlicht in "Agnes Miegel -
Gedichte und Prosa", Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf-Köln,
1977
| 7. | Stellungnahme
Prof. Paul Leidingers vom 1.7.2010 zu Berichten in den Westfälischen
Nachrichten über Agnes Miegel: Agnes Miegel und Warendorf (http://agnesmiegel.wordpress.com/2010/07/01/agnes-miegel-und-warendorf/)
| 8. | Auskunft
von Frau Dr. Marianne Kopp, 1. Vorsitzende der
Agnes-Miegel-Gesellschaft Bad Nenndorf und Miegel-Biographin
| 9. | Richard
Wagner: Die Miegel und ihr Michel in Die Achse des Guten,
(http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_miegel_und_ihr_michel/)
| 10. | Biographie
auf der Seite der Agnes-Miegel-Gesellschaft (http://www.agnes-miegel-gesellschaft.de/biographie/index.html)
| 11. | Agnes-Miegel-Gesellschaft
- Wir über uns (http://www.agnes-miegel-gesellschaft.de/gesellschaft/index.html)
| 12. | Agnes Miegel:
Brief aus dem Flüchtlingslager Oksböl/Dänemark an
Anni
Piorreck vom 31.8.1946, veröffentlicht in "Agnes Miegel - Gedichte
und Prosa", Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf-Köln, 1977
| 13. | Agnes
Miegel: Brief aus dem
Flüchtlingslager Oksböl/Dänemark an Ina Seidel vom 8.8.1946,
veröffentlicht in "Agnes Miegel - Gedichte und Prosa", Eugen Diederichs
Verlag, Düsseldorf-Köln, 1977
| 14. | Dr. phil. Marianne Kopp: Agnes
Miegels „Exklusivartikel“ in der Zeitschrift „Nation Europa“ – ein
Windei, eifrig kolportiert, veröffentlicht am 1.12.2010 auf Aktuelle
Seiten der literarischen Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V. (http://agnesmiegel.wordpress.com/2010/12/01/)
| 15. | Marcel
Reich-Ranicki: Der Kanon. Die deutsche Literatur. Gedichte,
Insel-Verlag, 2005 | 16. | Richard
Wagner: Die Miegel und ihr Michel in Die Achse des Guten (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_miegel_und_ihr_michel/)
| 17. | Stellungnahme
Prof. Paul Leidingers vom 1.7.2010 zu Berichten in den Westfälischen
Nachrichten über Agnes Miegel: Agnes Miegel und Warendorf (http://agnesmiegel.wordpress.com/2010/07/01/agnes-miegel-und-warendorf/)
|
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Münster: Junge Union für Hindenburgplatz
Münster:
Hindenburgplatz bleibt
Vordruck
der Unterschriftenliste zum Bürgerbegehren Pro Hindenburgplatz in
Münster,
2012
Hindenburgplatz:
Bürgerentscheid kostet 285.000 Euro
SPD
unterstützte Hindenburg als Bollwerk gegen Hitler
Münster,
Straßennamen-Debatte: Manipulation durch OB Lewe?
Münster:
"Informationen und Dokumente zu Straßennamen" in der Kritik
Münster:
CDU-Fraktion kritisiert Informationen zu Straßennamen
Zweifelhafte
Ausstellung "Ehre, wem Ehre gebührt" in Münster
Münster,
Straßennamen: Fiasko für Thamer, Kenkmann und Lewe
Wesel
und Voerde: Bürger gegen Umbenennung der Hindenburgstraße
Kiel,
Hindenburgufer: Historiker klar gegen Umbenennung
Einzelnachweise,
Quellenverzeichnis
Vollständige
Agnes-Miegel-Dokumentation
Ausarbeitung: Detlef Suhr,
Agnes-Miegel-Str. 42, 26188 Edewecht
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