KulTours-Zeitgeschichte: Paul von Hindenburg (1847-1934)

Hindenburgplatz: Arbeitete Uni-Historiker Thamer unentgeltlich?

28.7.2012, Münster: Eine vom Presseamt der Stadt veröffentlichte Erklärung des Oberbürgermeisters Markus Lewe wirft Fragen auf. Lewe solidarisiert sich in dieser Erklärung mit dem Uni-Historiker und Leiter der „Kommission Straßennamen“ Prof. Dr. Hans-Ulrich Thamer. Dieser war in den vergangenen Wochen massiv in die Kritik geraten, weil entscheidende Aussagen über den schlesischen Schriftsteller Hermann Stehr nachweislich falsch waren. Thamer hatte in verschiedenen Publikationen fälschlicherweise behauptet, Stehr sei in die Bücherverbrennungen der Nazis aktiv verstrickt gewesen. Er geriet dadurch sogar in die Gefahr, wegen des Tatbestandes der „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“ verklagt zu werden. Völlig ungeklärt ist bis heute, wie Thamer zu seinen Behauptungen kam. In der einschlägigen Literatur sind derartige Aussagen offensichtlich nicht zu finden.

Lewe verteidigt Thamer in der betreffenden Erklärung und äußert sich schließlich wie folgt: „Die Kommission unter Thamers Mitwirkung hat der Kommunalpolitik Empfehlungen gegeben, die im Rat der Stadt eine große Mehrheit gefunden haben. Für diese Aufgabe hat sich Hans-Ulrich Thamer auf Bitten meines Amtsvorgängers neben anderen uneigennützig und unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Von solchem bürgerschaftlichen Engagement lebt unser Gemeinwesen“ .

Ob Thamer tatsächlich „uneigennützig und unentgeltlich“ tätig war, darf zumindest bezweifelt werden. Die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Münster-Ost hatte am 7.3.2012 eine Anfrage an die Stadt Münster bezüglich der bis dahin angefallenen Kosten der Informationskampagne zu strittigen Straßennamen gestellt. Die Fraktion erhielt am 11.3.2012 folgende schriftliche Auskunft: „Von den bisherigen Kosten der Informations- und Kommunikationsphase von 35.901,13 Euro entfallen rund 6.550,00 Euro auf Honorare für Experten und Podiumsdiskussion (insbesondere für Werkverträge für Texte sowie Teamer für Betreuung der Ausstellung im Rathaus, Führungen)“ . Außerdem wurde mitgeteilt, dass es zum damaligen Zeitpunkt noch weitere „Verbindlichkeiten von rund 11.000 Euro“ gab, für die aber noch keine Rechnungsstellung erfolgt war. Damit summierten sich die Kosten der umstrittenen Informationskampagne bis zum 11.3.2012 bereits auf fast 47.000 Euro.

Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf folgenden Internetseiten:

Münster, Straßennamen-Debatte: Manipulation durch OB Lewe?

CDU Münster: Junge Union für Hindenburgplatz

Münster: Hindenburgplatz bleibt

Münster: "Informationen und Dokumente zu Straßennamen" in der Kritik

Münster: CDU-Fraktion kritisiert Informationen zu Straßennamen

Zweifelhafte Ausstellung "Ehre, wem Ehre gebührt" in Münster

Münster, Straßennamen: Fiasko für Thamer, Kenkmann und Lewe

Fragwürdige Hindenburg-Biographie von Wolfram Pyta


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Einzelnachweise, Quellenverzeichnis 



Vollständige Agnes-Miegel-Dokumentation



Ausarbeitung: Detlef Suhr, Agnes-Miegel-Str. 42, 26188 Edewecht